Rhein-Pfalz Kreis Ein wichtiges Projekt

DANNSTADT-SCHAUERNHEIM. Morgen, Dienstag, fällt in einer Sitzung des Sportstättenbeirats des Rhein-Pfalz-Kreises die Entscheidung, ob der Bau eines Kunstrasen-Kleinspielfeldes beim SV Schauernheim bezuschusst wird. Die Gesamtkosten betragen etwa 148.000 Euro. Nach Abzug aller Zuschüsse muss der Verein knapp 52.000 Euro investieren (wir berichteten).

„Für den SV Schauernheim ist dieses Projekt unglaublich wichtig. Es ist ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte. Ein Kunstrasenplatz wird unsere Jugendarbeit voranbringen“, sagte Vorsitzender Jochen Handrich schon vor Monaten. An dieser Einschätzung hat sich nichts geändert – im Gegenteil. In der Saison 2014/15 hat sich die Zahl der Juniorenteams des gut 400 Mitglieder starken Sportvereins auf neun erhöht. In fast allen Altersklassen hat der SVS, teilweise in Spielgemeinschaft mit dem Nachbarn FG Dannstadt, eine Mannschaft am Start, teilweise gibt es sogar zwei Teams, etwa bei den C-, E- und F-Junioren. Nur eine B-Jugend hat der Klub derzeit nicht. „Bei den Bambini gibt es eine Warteliste, weil wir im Moment den riesigen Zulauf kaum bewältigen können“, sagt Fußball-Abteilungsleiter Andreas Fischer. Gründe für die enorm hohe Nachfrage gibt es einige. Zum einen hat das Neubaugebiet Schauernheim-West mit rund 150 Haushalten einen Schub gegeben. „Auch unser Wagen beim Kerweumzug, bei dem der Kunstrasen das Motto war, ist bei der Bevölkerung prima angekommen“, ergänzt Fischer. Schließlich hat die Weltmeisterschaft mit dem Titelgewinn der deutschen Mannschaft dem SV Schauernheim zusätzliche junge Kicker gebracht. Um das alles zu stemmen, muss der Verein sein Trainer- und Betreuerteam für die etwa 160 Kinder und Jugendlichen aufstocken, aber es müssen auch passende Rahmenbedingungen geschaffen werden. Weil das Hauptspielfeld – ein Naturrasenplatz – im Herbst und Winter, wenn das Wetter schlecht ist, oft nicht bespielbar ist, kommt dem kleinen Platz für Jugend, Erste und Zweite Mannschaft sowie die Alten Herren große Bedeutung zu. Die starke Frequentierung, vor allem im Training, führt dazu, dass dieses unebene Spielfeld nicht mehr in bestem Zustand ist. „Wenn wir hier einen Kunstrasen verlegen, können wir einen riesigen Beitrag zur Integration von Jugendlichen im Verein leisten und unserer sozialen Aufgabe besser nachkommen“, ist Vereinschef Handrich überzeugt. Zu den Kosten von 148.000 Euro schießt das Land 35 Prozent zu. Der Kreis beteiligt sich mit zehn und die Ortsgemeinde mit 20 Prozent an der Investition. Die für den Verein verbleibenden knapp 52.000 Euro will der SVS mit Eigenleistungen um rund 20.000 bis 25.000 Euro noch reduzieren. Nach Angaben der Verantwortlichen wird zunächst der alte Platz abgetragen und es werden neue Drainagerohre verlegt. Dann wird eine zirka 50 Zentimeter dicke Schotterschicht aufgebracht. Auf die kommt eine elastische Tragschicht, auf der der mit Sand und Gummi verfüllte Kunstrasen verlegt wird. Bei diesen Arbeiten werde die Hilfe der Mitglieder benötigt. „Es sind schon 3000 Euro an Spenden eingegangen, zudem liegen Zusagen vor, dass uns Leute unterstützen, wenn wir den Zuschlag erhalten haben“, sagt der Vorsitzende. Der Verein will das 1900 Quadratmeter große Kunstrasenfeld symbolisch und quadratmeterweise an Interessenten verkaufen. Einen Quadratmeter gibt es schon für 20 Euro. Für besondere Flächen wie das jeweilige Terrain um die Elfmeterpunkte, den Anstoßpunkt und den Viertelkreis an der Eckfahne muss etwas tiefer in die Tasche gegriffen werden, weil diese Flächen besonders begehrt sind. Um die Eigenmittel aufzustocken, will der SV Schauernheim am 13. Dezember auf seinem Gelände einen kleinen Weihnachtsmarkt mit musikalischen Vorführungen sowie dem Verkauf von weihnachtlichen Dekorationsartikeln, Speisen und Getränken veranstalten. Der Erlös fließt komplett in das Projekt Kunstrasen. „Wenn wir berücksichtigt werden, könnten wir 2015 mit den Baumaßnahmen beginnen“, verdeutlicht Handrich. Die Schauern-heimer veranschlagen rund zwei Monate Bauzeit.

x