Schifferstadt Brautpaare pflanzen Bäume im Schifferstadter Wald

Michael Schultrich (links) und Ralf Kunkel aus Neuhofen haben sich in Schifferstadt das Ja-Wort gegeben – und jetzt ein Bäumchen
Michael Schultrich (links) und Ralf Kunkel aus Neuhofen haben sich in Schifferstadt das Ja-Wort gegeben – und jetzt ein Bäumchen gepflanzt.

Nach 43 Jahren Partnerschaft haben sich Michael Schultrich (78) und Ralf Kunkel (66) im vergangenen Jahr in Schifferstadt das Ja-Wort gegeben. Mit weiteren Paaren haben sie im Hochzeitswäldchen gemeinsam einen Baum gepflanzt – und Hausaufgaben vom Förster bekommen.

Schultrich und Kunkel sind in Neuhofen zu Hause – aber für ihre Heirat hatten sie sich ein besonders schönes Ambiente gewünscht und in Schifferstadt gefunden. Am 23. Mai wurden sie von Standesbeamtin Bianca Genz im Alten Rathaus getraut. „Es war eine sehr schöne Zeremonie, und die Standesbeamtin hat das ganz toll gemacht“, erzählt Schultrich. Wie 110 weitere Paare, die 2023 in Schifferstadt geheiratet haben, haben die beiden als Geschenk der Stadt einen Baum-Gutschein bekommen.

Am Samstag kam etwa die Hälfte der Paare zum Baumpflanzen. Vom Treffpunkt Forstbetriebshof führte Förster Georg Spang die Paare ein paar Minuten Fußweg zum Waldabschnitt Im Hellwich. Bürgermeisterin Ilona Volk (Grüne), und die Beigeordneten Hans Schwind (CDU) und Ulla Behrendt-Roden (Grüne) sprachen zuvor ein Grußwort. „Es gibt nichts Schöneres, als den Menschen zu finden, der zu einem gehört“, sagte Volk. Schwind dankte den Standesbeamten für ihre Arbeit. Die für den Wald zuständige Beigeordnete Behrendt-Roden berichtete von den knapp 900 Hektar Schifferstadter Wald und von den vergangenen schwierigen Jahren für junge Bäume. Tatsächlich sind im besonders trockenen Sommer vor drei Jahren trotz Hilfe der Feuerwehr die Hochzeitsbäumchen vertrocknet. Nicht nur an die Paare, sondern an alle Bürger appellierte Behrendt-Roden, im Sommer den Stadtbäumen mit dem einen oder anderen Eimer Wasser auszuhelfen. „Die Stadtgärtnerei muss 10.000 Bäume versorgen, das ist nicht zu schaffen“, erklärte sie.

Förster Spang hatte Stieleichen und Feldahorn mitgebracht. „Hier ist die Wurzel, die sollte nach unten“, erklärte er an einem Setzling. Und er kündigte den „Förstertest“ an den frisch gesetzten Bäumchen an: „Wenn der Förster am Bäumchen zieht, darf es nicht gleich nachgeben“, erklärte Georg Spang.

Wie eine gute Beziehung, so brauchen auch die Bäumchen etwas Pflege: Die ersten drei Jahre seien kritisch. Da sei es gut, bei Trockenheit mal mit einem Kanister Wasser zu kommen, sagte er den Paaren. Im Schifferstadter Forst sei die Lage ernst. Die Baumarten aus dem Norden tun sich mit wärmeren Temperaturen und zunehmender Trockenheit sehr schwer. Die Hochzeitsbäumchen haben aber gute Chancen, wenn man ein bisschen auf sie achtet. Dann aber werden sie groß und stark und halten auch mal einen Sturm aus – ganz wie eine gute Beziehung.

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