Rhein-Pfalz Kreis Bald wird der rote Teppich ausgerollt

Sie wächst und wächst – die Filmwelt Grünstadt auf dem ehemaligen Didiergelände. Die Geschäftsführer der CLC Kinobetriebe GmbH, Oliver Lebert und Alexander Cyron, strahlen. Mit Riesenschritten nähern sie sich der Erfüllung ihres Traums. „Wir sind sehr gut in der Zeit, und es läuft alles super“, beschreiben sie den Verlauf der Bauarbeiten an dem 4,7-Millionen-Euro-Projekt. Am Donnerstag, 2. Juli, wird das neue Lichtspielhaus eröffnen.

„Die offizielle Einweihung wird aber nachgeholt“, sagt Lebert, der sicher ist, dass die eine oder andere Kleinigkeit noch fehlen wird, wenn der erste Film läuft. Beispielsweise könnte der Büroraum nicht bezugsfertig sein. Im Europa-Theater in der Jakobstraße wird der kleinste Kinosaal Anfang Juni vom Netz gehen, Kino 2 Mitte Juni und Saal 1 wohl eine Woche später. Letztmals wird der Vorhang im Europa-Kino am 20. Juni zu einer Mitternachtspreview von Jurassic World (3D) aufgehen. „Am 22. Juni werden die Sessel in die Filmwelt geliefert, und am Freitag werden sie dann eingebaut sein“, kündigt Lebert an und verspricht bei 1,35 Meter Reihenabstand „höchsten Komfort“. Im alten Lichtspielhaus betrug der Abstand 95 Zentimeter. Im mit 215 Plätzen und einer Deckenhöhe von rund zehn Metern größten Kinosaal ist schon die Bühne errichtet. Ringsum sind 16 Effektlautsprecher vorgesehen. An welchen Stellen, ist schon genau zu sehen. Die Besucher werden auf eine 80 Quadratmeter große Leinwand schauen. „Hier werden wir auch einen Vorhang installieren“, kündigt Alexander Cyron an. In den anderen drei Sälen der Filmwelt wird auf dieses Stilmittel der 1950er-Jahre, das im Zeitalter der digitalen Technik nicht mehr notwendig ist, verzichtet. Die Leinwände, die für Vorträge, Schulungen und andere Veranstaltungen auch über einen Laptop angesteuert werden können, sind freischwebend. Cyron und Lebert deuten auf ein zwei Meter breites Projektionsfenster, das zur Hälfte zugemauert ist. „Zu Beginn der Planungen hat man noch mit 35-Millimeter-Filmen agiert, jetzt ist alles Digitaltechnik“, erläutern die Kinobetreiber. Ganz und gar nicht zum Schmunzeln war ihnen, als vor wenigen Wochen auf der Baustelle eingebrochen wurde. Unbekannte zwackten die im Saal 2 frisch verlegten Lautsprecherkabel ab. Beim Abbau des Gerüsts wurde es zusammengerollt gefunden, daneben das Werkzeug der Täter. „Die müssen gestört worden sein“, so Lebert. Der Schaden beläuft sich auf 1000 Euro. Seither wird das 8000 Quadratmeter große Gelände rund um die Uhr bewacht. Keine Probleme gebe es hinsichtlich der Arbeiten. „Die Firmen kooperieren gut miteinander und unterstützen sich gegenseitig“, sagt Lebert. Im Foyer wird ein versiegelter und geschliffener Estrich den Boden bedecken, darauf kommt ein diagonal verlegter roter Teppich. Die ersten Fenster der großen Glasfassade sind schon eingebaut. Auf dem Parkplatz, von dem man direkt auf das Gebäude mit der eigenwilligen Form schaut, sind die Stellflächen aus Rasengittersteinen bereits angelegt. (abf)

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