Dannstadt-Schauernheim Auf der Kerwe fehlte nichts – nur der Gutselstand

Genussmeile mit Hüttenlandschaft.
Genussmeile mit Hüttenlandschaft.

Liebhaber von Leckereien und Fans von Fahrgeschäften jeden Alters sind während der Dannstadter Kerwe voll auf ihre Kosten gekommen. Ausgerichtet wurde das Fest vom Gutselstand-Verein – und das mit beeindruckender Vielfalt und Fantasie.

Der Kerwe-Platz war aufgeteilt in eine Genussmeile und in eine Vergnügungsmeile. Rund um den Ochs- und Eselbrunnen kamen die Schlemmerfreunde an den von etlichen Vereinen betriebenen Buden auf ihre Kosten: Die Fußballgesellschaft, Junge Union, Segelflieger, Turnvereinigung Dannstadt und der Tennisclub Rödersheim-Gronau ließen kulinarisch fast keine Wünsche offen. Ergänzt wurde das Angebot vom TV-Wirt Carlo im herbstlich dekorierten Zentrum Alte Schule (ZAS) und von der SPD an ihrer traditionellen SPD-Kerwe-Bar. „Es ist eine schöne Hüttenlandschaft entstanden“, lobte der frühere Bürgermeister Bernd Fey (CDU) das Ambiente auf dem Platz. Ergänzt wurde das noch um ein zünftiges Hüttendorf im bayerischen Stil. Am Ochs- und Esel-Brunnen luden Paletten-Sitze zum Verweilen ein, zusammen mit der Kürbis-Deko war eine Art Lounge entstanden. Und zur Feier waren Ochs und Esel mit Gutsel-Orden und Laubgirlanden geschmückt.

In einem weiteren Bereich entlang der Hauptstraße und der Albrecht-Dürer-Straße lockten die Fahrgeschäfte und Buden der Schausteller – etwa ein Kinderkarussell für die kleinen Besucher, aber auch ein Kettenkarussell für die Großen und natürlich der fast schon obligatorische Autoscooter. „Ob es Boxautos gibt, war in der vergangenen Woche vor der Kerwe bei den Dannstadtern zwischen zwölf und 75 Jahren die wichtigste Frage“, erzählt Ortsbürgermeisterin Manuela Winkelmann (CDU) und schmunzelt.

Verzweifelte Gutselstand-Mutter

Der Ortschefin gebührte es auch, die Kerwe am Freitag zu eröffnen: Nach dem Glockenläuten am Abend sangen zunächst die Vorschulkinder der kommunalen Kitas Sonnenschein und Kleine Wolke das traditionelle Lied von Gutselstand und das Regenbogenlied. Der Platz war rappelvoll und der Applaus laut. Während Manuela Winkelmann in ihrer Rede viele bekannte Gäste begrüßte, wusste die Gutselstand-Mutter Steffi Jerie-Springer zu jedem einen passenden Kommentar. Und sie suchte fast verzweifelt ihren Gutselstand: „Die Schreinerei hat doch versprochen mir einen zu bauen!“, lamentierte sie. „Komm her, dann suchen wir ihn gemeinsam“, antwortete Manuela Winkelmann. Doch in diesem Jahr war die Suche vergeblich. Die Ortschefin hofft, dass die örtliche Schreinerei für nächstes Jahr einen gebührenden Gutselstand baut. Dann gab’s Freibier. Den Fassanstich meisterte die Ortsbürgermeisterin zusammen mit den beiden Vorsitzenden des Gutselstand-Vereins Christian Schwind und Felix Raßmussen.

Zur Eröffnung spielte der Musikverein Harmonie und dessen Jugendkapelle – sie waren die Ersten in einer Reihe von Kapellen, Bands und Solokünstlern, wie etwa der Woifeschdkänisch, Delta-Rock, Revoc oder DJ Mopedo. Tanzen und Mitsingen waren aber nicht die einzigen Aktivitäten, bei denen die Kerwebesucher Spaß haben konnten. Es wurden zudem ein Skat- und ein Dart-Turnier, Torwandschießen oder Fußball-Dart veranstaltet. Kinder konnten sich Schminken lassen und an der Kinderbar vergnügen. Für die Senioren wurde ein bunter Nachmittag im ZAS angeboten. Unter dem Motto „Mir aus der Gemä fer eich all“ spielten der frühere Bürgermeister Bernd Fey mit der Gitarre und Helmut Rheude am Flügel, es wurden Lieder gesungen und Gedichte vorgetragen. Die an diesem Nachmittag eingenommenen Spenden sollen laut Veranstalter der Speisekammer, der ökumenischen Lebensmittelausgabe für die Verbandsgemeinde, zugutekommen. Und wer viel lieber Kultur genießen wollte, konnte am Samstag- und Sonntagnachmittag zum Kulturcafé in die Räume des Kultur- und Heimatkreises kommen.

Vergügungsmeile mit Kettenkarussell.
Vergügungsmeile mit Kettenkarussell.
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