Rhein-Pfalz Kreis Ökumenischer Chor singt für Frieden

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Schifferstadt. Krieg und Frieden standen im Mittelpunkt der „Kirchenmusik auf dem Dörfel“ in Schifferstadt. Die Konzertreihe hat Tradition und ist immer wieder gut besucht. So auch am Samstag: Alle Reihen und die Empore in der Lutherkirche sind besetzt gewesen. An dem ökumenischen Abend wechselten sich musikalische Beiträge sowie geistliche Wort-Impulse ab.

Die Lutherkirche aus dem Jahr 1660 ist frisch renoviert. Die Wände sind in einem frischen Pastellmint gestrichen, um die nachgotischen Spitzbogenfenster sind liebevoll weiße Rahmen gemalt. Der überschaubare Kirchenraum ist auch bei Frosttemperaturen behaglich warm und an der Wand hängt eine Christusskulptur – ganz ohne Kreuz direkt an die Wand geschlagen. Durch die indirekte, sanfte Beleuchtung wirft sie Schatten, die größer sind als sie selbst. Thema der „Kirchenmusik auf dem Dörfel“ ist „Verleih uns Frieden“. Für das musikalische Programm ist Georg Metz verantwortlich. Der aus Jockgrim stammende Dirigent war früher Chordirektor an der Deutschen Oper Berlin und am Nationaltheater Mannheim. Heute leitet er zahlreiche Projektchöre in der Region. Seit 2013 hat er die Chorleitung des rund 40-köpfigen Ökumenischen Chors Schifferstadt übernommen. Mit einem Ensemble aus 25 Sängern hat er für diesen Abend einen Projektchor zusammengestellt und Liedgut rund um das Thema Frieden einstudiert. Frühe Werke, wie das themengebende „Verleih uns Frieden“ von Balthasar Resinarius aus dem 16. Jahrhundert, stehen genauso auf dem Programm wie Charles Gounods „Agnus Dei“ aus dem 19. Jahrhundert. Zu Gehör gebracht werden außerdem Werke von Bach, Schubert oder Mendelssohn-Bartholdy – allesamt mit friedenstiftenden Texten. Der Chor knallt die „t“ am Zeilenende akkurat. Die Einsätze, Rhythmen und Liedenden sind präzise, die Tonhöhen und Melodien nicht immer. Aber die Stimmung im Kirchenschiff ist konzentriert, und es ist zu spüren, dass Publikum und Musiker zusammen schwingen. Der Ökumenische Chor wird unterstützt von den Solisten Emily Härtel, die sicher und geschmeidig das Cello spielt, und Christian Schmitt, der einfühlsam an der Orgel begleitet. Pfarrerin Barbara Abel-Pohlack spricht ihre geistlichen Impulse nicht von der antiken hölzernen Kanzel aus, sondern auf Augenhöhe. Im Internet habe sie Texte zum Thema Frieden gefunden, erzählt die Pfarrerin. Dabei sei sie unter anderem auf die Zeilen eines Zehnjährigen gestoßen: „Flieg, Taube flieg. Die Menschen führen Krieg in viel zu vielen Ländern“, beginnt der Text. Und das Gedicht „Die Gewalt“ des österreichischen Lyrikers Erich Fried wird rezitiert. Abel-Pohlack schließt mit einem irischen Segensspruch und der Chor mit der Zugabe „Dona nobis pacem, pacem“, in die das Publikum dann einstimmt. Anschließend gibt es den verdienten Applaus für alle Mitwirkenden. Termin „Kirchenmusik auf dem Dörfel“ am 9. September, 19 Uhr, in der Schifferstadter Lutherkirche, Langgasse 61. (css)

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