Pirmasens Von Woche zu Woche:

Hinter den Kulissen war die geplante Schließung des Real-Marktes in der Zweibrücker Straße offenbar schon länger Thema, für die Mitarbeiter aber kam die Nachricht völlig überraschend. Das ist ganz bitter. Wenig tröstlich dürfte für sie sein, dass niemand an der Stelle einen langen Leerstand erwartet. Wäre schön, wenn die Optimisten recht behalten würden. Denn deutlich gemacht hat die Entscheidung der Metro-Gruppe einmal mehr schon, dass Pirmasens alles andere als ein einfacher Standort ist. Fehlen wird Real auf alle Fälle in der Stadt. Für viele Verbraucher, nicht nur für die Fehrbacher, ist der Markt auch so etwas wie ein Kaufhaus-Ersatz, ein Laden eben, wo es alles gibt. Ob etwas Vergleichbares dort noch einmal hinkommt, muss sich zeigen. CDU-Stadtratsmitglied Thomas Weiner, der sich auf dem Immobilienmarkt auskennt, hat am Rande des Dreyer-Besuchs am Donnerstag bereits gemutmaßt, er könne sich auch gut vorstellen, dass die 6000 Quadratmeter Verkaufsfläche geteilt werden. Das macht nachdenklich. Zumal die Stadtverwaltung bis gestern Abend nicht die Anfrage der RHEINPFALZ beantwortet hat, welche Vorgaben es an dem Standort in Zukunft geben wird, ob nur umgebaut oder auch abgerissen werden darf. Scheint also alles gar nicht so einfach zu sein. Gut an der Misere ist, dass ein Jahr Zeit bleibt. Real schließt erst Ende September 2016. Das nährt die Hoffnung auf eine schnelle Anschlussnutzung für die angrenzenden Märkte, die eine längere Schließung mit Sicherheit drücken würde. Denn eines ist doch klar: Mit Real geht ein wichtiger Frequenzbringer. Die geplante Real-Schließung hat diese Woche die Diskussion ums Landauer Tor völlig überschattet. Wobei es schon interessant war in der Hauptausschuss-Sitzung am Montag. OB Bernhard Matheis hat betont, der Stadtrat habe das letzte Wort, er solle entscheiden, ob dort ein neuer Supermarkt gebaut werden soll oder nicht. Gleichzeitig gab er den Ausschussmitgliedern zu Beginn der Sitzung einen klaren Wegweiser an die Hand, einen Brief des städtischen Gutachters Michael Karutz, der eine eindeutige Empfehlung ausspricht. Steht doch darin schwarz auf weiß, am Landauer Tor solle keine Ausnahme gemacht werden. Auch warnte Karutz vor Schnellschüssen. Denkwürdig!

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