Pirmasens Viermal Ludy

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PIRMASENS. Erst Tor-Kultur, dann „Kneipen-Kultour“! Einen Besuch der von FKP-Präsident Jürgen „Chick“ Kölsch organisierten „13 Bands in 13 Kneipen“-Veranstaltung am Sonntagabend hatten sich die Oberliga-Fußballer des FK Pirmasens am Sonntagnachmittag redlich verdient. Mit 6:1 (2:0) fegte der FKP II den damit weiterhin punktlosen Tabellenletzten SpVgg Burgbrohl vor nur knapp 100 Zuschauern aus dem Stadion Husterhöhe.

Hauptdarsteller der Partie war Christopher Ludy, der alle vier Pirmasenser Tore nach dem Seitenwechsel erzielte. Beim 3:0 steckte Benjamin Peters dem 23-Jährigen den Ball auf der linken Seite herrlich durch, und Ludy vollendete sicher ins lange Eck. (64.). Bei seinem 4:1 (81.), einem satten Schuss von der Strafraumgrenze, hatte der für Kevin Rose eingewechselte Dennis Krob mustergültig aufgelegt. Den Scorerpunkt zu Ludys 5:1 (87.) verdiente sich der starke Linksverteidiger Abel Mehari Kiflom. Nur drei Minuten später war Ludys Hattrick, sein viertes Tor in diesem Match, perfekt. Peters servierte die Ecke von rechts, und Ludy köpfte ungehindert zum 6:1 ein (90.). „In der Landesliga habe ich einmal fünf Tore in einem Spiel erzielt“, konnte sich der bullige Stürmer vage an eine ähnliche Torquote erinnern. In der Oberliga war es auf jeden Fall der erste Viererpack Ludys. „Es war ein schwieriges Match, das wir aber sicher heruntergespielt haben“, sagte Luca Eichhorn, der mit seinem Tor zum 1:0 der „Türöffner“ war. Der 19-jährige Offensivspieler hatte in der 20. Minute den richtigen Riecher, als Burgbrohls Innenverteidiger Markus Blechinger den Abschlag von Keeper Marcel Berg zum Torwart zurückköpfen wollte. Eichhorn holte sich die zu kurz geratene Rückgabe, umspielte Berg und schob locker ein. „Ich hätte da noch nicht mal gestanden“, flachste Papa Jörg Eichhorn, früher selbst Oberligaspieler des FKP. „Den muss ich machen, aber die einfachen sind meist am schwersten“, ärgerte sich Kevin Rose, dass er in Minute 16 nach Ludys feiner Vorarbeit die erste Pirmasenser Topchance nicht verwertet hatte. Kurz vor der Pause allerdings hämmerte Rose, den Trainer Patrick Hildebrandt neben Ludy als zweite Spitze aufgeboten hatte, das Ding zum 2:0 ins Netz. Wieder hatte Ludy geflankt. Nach dem Seitenwechsel nahmen sich die Pirmasenser eine Auszeit. „Da schwächeln wir immer“, merkte Eichhorn an. Burgbrohl kam zu zwei Topchancen, doch FKP-Keeper Kevin Jung reagierte bei Jan Henrichs Kopfstoß klasse (48.) und sah Alexis Weidenbachs 16-Meter-Knaller über die Latte zischen. In der 71. Minute musste Jung dann doch hinter sich greifen. Nach Flanke von Kuss Kunzika köpfte Zakaria Harrach zu seinem Kapitän Deniz Öztürk, und der ließ Jung keine Chance – 3:1. „So kann`s bleiben, auch wenn wir nach der Pause nicht richtig da waren“, sagte Jung zu seiner persönlichen Oberliga-Bilanz von zwei Siegen und einem Unentschieden. Dabei hatten es die Pirmasenser, denen Luigi Canizzo (Zerrung) fehlte, lange Zeit nicht einfach gegen Burgbrohls doppelte Viererkette mit langen und teils auch schweren Kerls. Doch mit viel Geduld und einem überragenden Jannik Nagel, der als Sechser immer wieder das Spiel geschickt ankurbelte, zogen sie den biederen Rheinländern die Zähne. Vor allem wenn sie über die Außen kamen, wo besonderes Jemal Kassa brillierte, aber bei seinen Flanken keine Abnehmer fand. Sein Comeback nach langer Krankheitspause feierte Frederik Eitel. „Es war ein schönes Gefühl, mal wieder auf dem Platz zustehen“, erzählte der Vinninger, der in der 68. Minute den zuverlässigen Yannick Osee in der Innenverteidigung ablöste.

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