Pirmasens „Typisches Unentscheiden-Spiel“ verloren

91-83329510.jpg

PIRMASENS. FK Pirmasens II gegen FSV Jägersburg – das war am Samstag in der Fußball-Oberliga eigentlich „ein typisches Unentschieden-Spiel“, wie auch FKP-Trainer Patrick Hildebrandt fand. Doch sechs Minuten vor dem Abpfiff griff FKP-Keeper Matthias Gize nicht ein, wo er hätte eingreifen müssen. So fiel das entscheidende Tor zum 2:1 (1:1) für die Saarländer, die damit den Ligaverbleib fast gepackt haben.

Die FKP-Problemzone war gleich zu Beginn die linke Abwehrseite. Das vom Trainerteam neu verordnete 3-4-3-System war noch nicht verinnerlicht. Die Gäste machten sich das sofort zu Nutze. Glück hatte der FKP noch, als FSV-Stürmer Tim Schäfer aus spitzem Winkel knapp vorbei schoss (2.). Über diese offene Seite lief dann aber die Vorbereitung zum 0:1 (15.). Über Schäfer kam der Ball in den Strafraum, wo sich Benjamin Peters nur mit einem Foul gegen Max Wettmann zu helfen wusste; Daniel Dahl verwandelte den Strafstoß zum 0:1. Hildebrandt: „Die Situation hätte vorher geklärt werden können und müssen.“ Seine Mannschaft fing sich allerdings, kam besser ins Spiel und hatte ihrerseits Torchancen. A-Junior Mauro Martin, der erstmals in der Herren-Oberliga von Anfang an spielte und seine Sache gut machte, schaufelte den Ball auf die Latte (20.). Im Anschluss an einen Einwurf traf Jonas Jung aus 18 Metern zum 1:1 (23.). Florian Bicking spielte Doppelpass mit Jannik Nagel, schoss aber im Fallen übers FSV-Tor (32.). FKP-Keeper Gize konnte sich bis zur Pause noch zweimal gegen Wettmann auszeichnen. Nach der Pause hatte die junge FKP-Mannschaft eine Vierfach-Chance zum 2:1. Im Anschluss an eine Ecke kamen Martin, Frederick Eitel, noch einmal Martin und zum Schluss noch Christopher Ludy im Strafraum zum Schuss, doch Jägersburgs Abwehr blockte alles ab (53.). Nach Nagels Fehler vorm eigenen Strafraum bügelte Gize gegen Wettmann aus (60.). Danach musste Nagel raus, weil sein Knie dick geschwollen war. Es kam der erst 18-jährige Yannick Osee. Bicking, über den Zuschauer schon schimpften „So ein Schnippler!“, weil er das Dribbling, das er vielleicht beherrscht wie kein anderer im Team, übertrieb und so sich und der Mannschaft die Effektivität nahm, lief über rechts bis auf die Grundlinie und flankte. Doch der in der Mitte lauernde Ludy hatte das Pech, dass Daniel Schommer vor ihm in den Ball rutschte und zur Ecke klärte (68.). Das Unheil aus Sicht des FKP nahte schließlich in Form eines Freistoßes von Daniel Ruschmann aus der eher harmlos anmutenden Entfernung von 30 Metern. Doch Keeper Gize klebte auf der Linie, seine Vorderleute verließen sich jedoch auf ihn, da sie die ungünstigere Position zum Ball hatten. Und so ging das Leder an Freund und Feind vorbei zum 1:2 (84.) ins Netz. „Das muss man klar ansprechen. Da muss der Keeper raus, muss die Situation bereinigen“, beschönigte FKP-Trainer Hildebrandt nichts. Mit einem Punkt hätte jedes Team leben können, befand er. Gekämpft und gut gespielt hatte FKP-Innenverteidiger Robin Purdy, der viel gelaufen war. Ihm stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben: „Wir haben uns auf den Keeper verlassen. Da muss er hin. Diese Niederlage schmerzt.“ Nach der dritten Pleite in Folge steht der FKP (34 Punkte) nur noch zwei Zähler vor der Abstiegszone, die Wirges und Ludwigshafen mit je 32 Punkten einläuten.

x