Pirmasens Pirmasens: Ein Fest statt zwei

Das Exefest, hier ein Bild aus dem vergangenen Jahr, wurde 1995 erstmals gefeiert: zur Fertigstellung des Exerzierplatzes.
Das Exefest, hier ein Bild aus dem vergangenen Jahr, wurde 1995 erstmals gefeiert: zur Fertigstellung des Exerzierplatzes.

Im kommenden Jahr könnte es erstmals ein Pirmasenser Stadtfest geben. Es würde Exe- und Schlabbeflickerfest ablösen. Die neue Party soll an drei Tagen auf drei Plätzen stattfinden. Außerdem würde sie wohl mindestens doppelt so teuer wie die beiden bisherigen Feste zusammen.

Zum 34. Mal geht das Schlabbeflickerfest im August über die Bühne – gut denkbar, dass es die letzte Auflage der Party ist. Über die Zukunft der Veranstaltung wird seit Jahren diskutiert. Die CDU brachte schon 2016 einen Antrag in den Stadtrat ein, ein neues Konzept auszuarbeiten. Im Hauptausschuss am Montag war es dann endlich so weit. Rolf Schlicher, der Leiter des Stadtmarketings, stellte den Kommunalpolitikern vor, was er und seine Mitarbeiter in den vergangenen Monaten erarbeitet haben.

Dreitägige Alternative

Sechs Varianten präsentierte Schlicher. Die reichten von einem klassischen Stadtfest auf mehreren Plätzen über Feste, bei denen der Exe als zentraler Ort eine wichtige Rolle spielt, über monatlich wechselnde „Cityevents“ bis hin zur Beibehaltung des bisherigen Festkalenders mit Schlabbe- und Exefest. Schlicher präferierte am Montag folgende Alternative: Am ersten Wochenende im August steigt künftig das dreitägige Stadtfest. Es soll mit einem verkaufsoffenen Sonntag kombiniert werden. Vereine könnten die Möglichkeit bekommen, eigene Stände zu betreiben. Die Buden und Bühnen sollen auf dem Exerzier-, dem Münz- und dem Schlossplatz aufgebaut werden. „Weil die Pirmasenser so gerne reisen“, so Schlicher, sei es denkbar, das Fest unter das Motto „Wir holen Deutschland/Europa/Die Welt nach Pirmasens“. So könnte auf einem Platz beispielsweise das Thema „an die See“ und an einem anderen das Thema „Alm/Berge“ bespielt werden. Schlicher kann sich auch ein „Fest der Kulturen“ vorstellen. Dann könnten die Veranstaltungsorte bestimmten Ländern zugeordnet werden. Die Verantwortlichen erhoffen sich von dem neuen Fest ein Alleinstellungsmerkmal in der Region, das nicht zuletzt die jüngere Zielgruppe ansprechen und Menschen nach Pirmasens locken soll. Das Einzugsgebiet soll die Westpfalz aber auch den Saar-Pfalz-Bereich umfassen. Schlicher legte den Ratsmitgliedern eine Kalkulation vor. Laut diesen Zahlen kosten Exe- und Schlabbeflickerfest zusammen derzeit rund 50.000 Euro. Nichteingerechnet ist das Samstagabendprogramm am Exefest, das seit Jahren von einem Radiosender finanziert und beworben wird. Das neue Stadtfest käme deutlich teurer: Rund 125.000 Euro hat Schlicher dafür veranschlagt. Sollte ein eigenes Sicherheitskonzept für das große Fest notwendig sein, dürfte sich der Betrag um weitere 20.000 Euro verteuern. Schlicher machte deutlich, dass die zusätzlichen Kosten nicht über Umschichtungen bestehender Haushaltsposten oder Einsparungen zu finanzieren seien. Eine Budgeterhöhung innerhalb des Haushaltes wäre deshalb aus seiner Sicht notwendig. Allerdings ließ er auch anklingen, dass sich möglicherweise Sponsoren für ein Fest dieser Größenordnung finden ließen. Die Fraktionen werden nun über das vorgestellte Konzept beraten. Dann soll es in der nächsten Sitzung des Hauptausschusses am 4. Februar erneut auf die Tagesordnung kommen.

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