Pirmasens Landesligist siegt auf letzten Drücker

91-86799315.jpg

HINTERWEIDENTHAL. Auf den allerletzten Drücker haben die VB Zweibrücken gestern Nachmittag beim SV Hinterweidenthal den Sprung in die zweite Runde des Verbandspokals geschafft. Gerade hatte Schiedsrichter Sascha Geisler zwei Minuten Nachspielzeit angezeigt, als eine weite Freistoßflanke von links in den SVH-Strafraum segelte und Patric Kuntz den Ball an Freund und Feind vorbei zum 1:2 ins Netz verlängern konnte.

Der Innenverteidiger der Bewegungsspieler wurde so zum Mann des Spiels, nicht nur weil er den Siegtreffer erzielte, sondern auch weil er kurz vor dem Halbzeitpfiff Hinterweidenthals bis dahin einzige Chance zunichte machte und einen Rückstand seines Teams vereitelte: Kim Schenk war nach einem Pass von Fabian Sauer auf und davon, hatte VB-Keeper Alexander Matle bereits umspielt, brachte aber mit seinem schwachen linken Fuß keinen Druck auf den Ball, sodass Kuntz vor der Torlinie klären konnte. Ein Hinterweidenthaler Treffer zu diesem Zeitpunkt freilich hätte den Spielverlauf auf den Kopf gestellt. Der Landesligaaufsteiger aus der Rosenstadt dominierte die ersten 45 Minuten nach Belieben, hatte zahlreiche hochkarätige Gelegenheiten, die Offensive der VB um den dribbelstarken Dennis Hirt scheiterte aber ein ums andere Mal am überragenden Torhüter des SVH, Jonas Jung, der während der gesamten Spielzeit hinter einer clever agierenden Viererkette starker Rückhalt und Motivator blieb. Auch der mitspielende Gästetrainer David Schwarz attestierte der Defensive der Einheimischen eine „starke Leistung: Sie haben sehr gut verschoben und das Spiel eng gemacht“, konstatierte er, bedauerte aber auch, dass seine Mannschaft aus den trotzdem herausgespielten Möglichkeiten kein Kapital schlagen konnte. „Wir hatten in der ersten Halbzeit zu viel Respekt“, meinte dagegen der neue Coach des SVH, Dennis Jung. Den Respekt hatte Jung seinen Spielern wohl in der Pause ausgetrieben, denn vom Anpfiff der zweiten Hälfte an war es mit der Dominanz der VBZ vorbei. Und zwar schlagartig: An der Strafraumgrenze war Marc Kaufmann an den Ball gekommen und hatte abgezogen. Vom Rücken des Außenverteidigers Max Baumann prallte der Ball ab und flog – vorbei an dem verdutzten Keeper Alexander Matle, der auf dem falschen Fuß erwischt wurde – links neben dem Pfosten ins Netz: 1:0 für die Gastgeber (46.). Und wer weiß, welchen Verlauf das Spiel genommen hätte, hätte fünf Minuten später nicht der junge Assistent Luca Lieblang die Abseitsfahne gehoben, als Fabian Sauer mit einem Pass von Kim Schenk auf und davon war und zum vermeintlichen 2:0 getroffen hatte – eine gleichermaßen mutige wie enge Entscheidung. Statt des möglicherweise vorentscheidenden zweiten Tores der „Weindahler“ fiel in der 55. Minute der Ausgleich: Eine Verwirrung im Strafraum der Gastgeber nutzte Sebastian Meil mit einem Flachschuss aus zehn Metern zum 1:1. Dabei sollte es bis zum Ende der regulären Spielzeit und dem letztlich glücklichen 1:2 in der Nachspielzeit bleiben: Bei Chancen hier (beispielsweise für Beck nach Alleingang, 66., und Kunz, 73. mit Kopfball für die VBZ) und Chancen dort (für Schnur, 60., und Reinhard, 85.) waren die Spielanteile in etwa gleich verteilt. „Hinterweidenthal hat’s uns in einem typischen Pokalspiel sehr schwer gemacht“, resümierte VBZ-Trainer David Schwartz. Sein Kollege Jung war mit dem Auftreten seiner Elf zufrieden und attestierte ihr eine „ansprechende Leistung“, obwohl mit Daniel Wafzig und Fabian Hirschinger zwei wichtige Offensivkräfte fehlten. So spielten sie SV Hinterweidenthal: Jung – Fritz (77. Radek), Werner, Ringhof, Reinhard – Schenk, Reichert- Schnur, Kaufmann – Sauer (63. Maginot), Bohrer VB Zweibrücken: Matle – Evanoff, Kuntz, Baumann – Brunner, Brödel – Genova, Schwartz- Beck, Meil, Hirt Tore: 1:0 Kaufmann (46.), 1:1 Meil (55.), 1:2 Kuntz (90. +1) - Gelbe Karten: Bohrer - Brödel - Beste Spieler: Jung, Sauer, Reichert – Kuntz, Hirt - Zuschauer: 170 - Schiedsrichter: Geisler (Wallhalben) |ran

x