Pirmasens „Kann die jetzt nicht kaputt trainieren“

91-91497397.jpg

Seit zwölf Tagen ist Peter Rubeck Trainer des Fußball-Oberligisten SC Hauenstein. Da die Hauensteiner am vergangenen Wochenende spielfrei waren und das für heute geplante Heimspiel gegen Aufsteiger Rot-Weiß Koblenz witterungsbedingt auf den 10. Dezember (14.30 Uhr) verlegt wurde, muss der 54-Jährige weiter auf das erste Match unter seiner Regie warten. Peter Seibel sprach mit dem im saarländischen Gersheim wohnenden Ex-Zweitligaspieler, der den SVN Zweibrücken 2008 zur Verbandsliga- und 2013 zur Oberligameisterschaft führte.

Herr Rubeck, schildern Sie doch Ihre bisherigen Eindrücke von Ihrem neuen Verein. Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit der sportlichen Leitung, also mit Heiko Magin und Jürgen Lejeune?

Ich muss sagen, die Mannschaft zieht überragend mit. Bis auf Rösner, Klück oder Abele besteht das Team fast nur aus jungen Spielern. Ich habe jetzt noch die drei A-Junioren Julian Herrmann, Dennis Leininger und Lukas Manger zumindest zeitweise mit hochgenommen. Es läuft alles positiv. Die Jungs hören genau zu und wollen was lernen. Die Offiziellen erfüllen alle Wünsche. Mit Jürgen Lejeune und Heiko Magin stehe ich in täglichem Kontakt. Die sind Tag und Nacht zu erreichen. Das war ich so nicht gewohnt. Heiko kannte ich schon länger, aber die anderen haben mich bisher nur als sportlichen Gegner wahrgenommen. Nun lernen auch die mich besser kennen. Und ich denke, das war positiv. Woran haben Sie als Erstes verstärkt gearbeitet? Wir haben versucht, körperlich zuzulegen. Aber ich kann die Jungs jetzt nicht kaputt trainieren. Dann haben wir nach Burgbrohl die meisten Gegentore kassiert. Deshalb muss jeder wissen, wie er im Spiel gegen den Ball zu arbeiten hat. Das geht nicht von heute auf morgen. Aber die Mannschaft hat Potenzial und die Spieler sind willig. Ich bin von der neuen Aufgabe wirklich begeistert und habe gerade sehr viel Spaß. Ihre Vorgänger Jürgen Kohler und Thomas Fichtner haben meist im 4-2-3-1 gespielt. Was ist ihr bevorzugtes System? Ich lasse grundsätzlich ein 4-4-2 spielen. Aber je nach Spielverlauf und Zwischenstand kann das auch mal zu einem 4-3-3 oder 5-4-1 werden. Das müssen wir uns in der Wintervorbereitung erarbeiten. Was erwarten Sie grundsätzlich von einer von Ihnen trainierten Mannschaft? Was ist gewissermaßen ein sofort wieder zu erkennendes Kennzeichen Ihrer Arbeit? Eine gute Grundordnung und eine absolute Fitness. Zudem soll die Mannschaft immer ihr Leistungslimit erreichen. Das Umschaltspiel muss stimmen und natürlich die Disziplin. Was ist die Zielsetzung für die drei noch ausstehenden Spiele bis zur Winterpause? Da will ich mich nicht festlegen. Aber natürlich wollen wir mitnehmen, was geht. Ich hoffe, dass wir über 90 Minuten das durchhalten, was ich mir vorstelle. Der sportliche Leiter, Heiko Magin, hat bereits ein bis zwei Neuzugänge in der Winterpause angekündigt. Haben Sie schon jemand im Auge – wenn ja für welche Position? Es wäre sicher fahrlässig, da keine Spieler im Kopf zu haben. Es wurden uns auch schon Spieler angeboten. Aber damit befasse ich mich in der Winterpause. Aktuell ist das kein Thema. Es wäre einfach auch der falsche Weg, sich dazu jetzt zu äußern. Ich befasse mich erst mit den drei nächsten Spielen. Sie haben in der Vergangenheit oft mit Heiner Semar zusammengearbeitet. Ist das auch in Hauenstein ein Thema? Die Frage wurde mir schon oft gestellt. Aber das war nie eine Option. Darüber haben wir nie gesprochen. Ich bin hier Trainer. Er ist nicht da. Kein Problem. Sie stehen in Hauenstein bis 30. Juni 2017 unter Vertrag. Gibt es die Option, auch länger zu bleiben? Grundsätzlich ist das hier eine ungewöhnliche Situation, schließlich bin ich von Eintracht Trier ausgeliehen. Für mich eine gute Sache. Die sportliche Entwicklung steht im Vordergrund. Warum sollte ich nicht länger bleiben, wenn wir die Klasse halten – und davon gehe ich aus. Aber dann muss man abwarten, was der SC Hauenstein plant und was Trier vorhat. Deshalb mache ich mir noch keine Gedanken. Ich will mit dem Team erfolgreich sein.

x