Pirmasens Glöckner enttäuscht über Ablehnung der Impfpflicht

Angelika Glöckner
Angelika Glöckner

„Uns läuft die Zeit davon.“ Die Pirmasenser Bundestagsabgeordnete Angelika Glöckner (SPD) war am Donnerstag alles andere als begeistert über die Ablehnung des von ihr miterarbeitetenden Antrags für eine Impfpflicht ab 60 Jahren. Sie selbst wäre am liebsten bei der Impfpflicht ab 18 Jahren geblieben, habe sich aber auf die Anhebung des Alters auf ab 60 Jahre abfinden können, da dies wohl der kleinste, gemeinsame Nenner gewesen sei mit den Abgeordneten, die generell gegen eine allgemeine Impfpflicht waren. „Wengistens die gefährdeste Bevölkerungsgruppe wäre dann geschützt gewesen“, bedauert Glöckner, dass auch der geänderte Antrag abgelehnt wurde. Sie selbst habe dem CDU-Antrag, der auf Freiwilligkeit setzt, nicht folgen können. „Das haben wir doch versucht.“

„Ich hatte das Gefühl, dass es eng wird“, räumt Glöckner ein. Erst recht nachdem bekannt wurde, dass die CDU-Fraktion einen Quasifraktionszwang angeordnet habe. „Wir mussten das aber jetzt durchziehen“, sprach sich Glöckner gegen eine weitere Vertagung aus.

Ob es einen neuen Anlauf für ein Impfpflicht geben wird, wollte Glöckner am Donnerstag nicht ausschließen. Das Ergebnis müsse nun in der Fraktion besprochen werden. Passieren müsse auf jeden Fall etwas, da Experten bereits jetzt vor einem „schwierigen Virus“ im kommenden Herbst warnten. „Dann müssen wir wieder Einschränkungen beschließen und das will doch keiner“, klagte Glöckner und kritisierte vor allem die CDU-Fraktion, der es weniger um Inhalte gegangen sei, als sich zu profilieren. „Das hilft dem Thema nicht“, findet Glöckner.

Klar gegen die Impfpflicht war der westpfälzische Linke-Abgeordnete Alexander Ulrich, der in Pirmasens ein Abgeordnetenbüro betreibt. „Ich werbe fürs Impfen. Es muss aber die freie Entscheidung eines jeden einzelnen bleiben, ob er sich impfen lässt oder nicht“, betonte Ulrich am Donnerstag. Eine Pflichtimpfung mit Stoffen, die bislang nur vorläufig zugelassen sind, sei nicht verhältnismäßig, findet der Linke. Wegen der nicht dauerhaften Schutzwirkung der Impfstoffe, sei es vor allem eine Entscheidung für den eigenen Schutz und darüber müsse jeder selbst entscheiden.

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