Pirmasens Geschäftsreisende für Urlaub gewinnen

Geschäftsreisende als Freizeittouristen gewinnen: Das könnte ein Projekt sein, das aus dem Innenstadtforum entsteht. Rund 25 Interessierte brachten bei einem sogenannten Werkstattgespräch am Montagabend im Dynamikum unter der Regie von Stadtmarketing-Koordinator Rolf Schlicher ihre Ideen rund um die Themen Tourismus, Gastronomie und Freizeit ein.

Rund 50 Prozent der Übernachtungsgäste sind derzeit Geschäftsleute, führte Schlicher aus. Diese zum Wiederkommen zu bewegen, sei eine Herausforderung für die Zukunft. Zumal das Potenzial da ist, wie Hotelier Eric Kunz betonte. „Wir haben doch alles vor der Haustür, ein Outlet, Wald, Mountainbike-Strecken, das Dynamikum.“ Er habe im Sommer 700 Übernachtungen allein von Golfern gehabt. In seinem Haus beherberge er während der Woche überwiegend Businesskunden, am Wochenende Urlaubsgäste. Um Aufschluss darüber zu bekommen, wie man die Geschäftsreisenden besser erreicht, wurde eine Befragung angeregt. Simone Holt, Museumspädagogin der Alten Post und noch relativ neu in Pirmasens, beklagte, die Ausgehmöglichkeiten in der Stadt würden zu wenig beworben und im Internet präsentiert. Dekanin Waltraud Zimmermann-Geisert regte in diesem Zusammenhang so etwas wie einen Internet-Kulturkalender an, der nicht nur Hinweise auf das gibt, was aktuell läuft, sondern auch den Kulturschaffenden beim Planen hilft und verhindert, dass zwei hochkarätige Veranstaltungen am selben Tag stattfinden und sich damit das Publikum streitig machen. Um die Gastronomie zu stärken, soll auch über ein Gutscheinheft nachgedacht werden, wurde in der Runde angeregt. Die Dekanin machte sich dafür stark, über die Schaffung eines gastronomischen Angebots in der oberen Hauptstraße nachzudenken. „Abends nach 21 Uhr ist die Fußgängerzone leer, da fühle ich mich ziemlich einsam, außer Kuchems ist nichts mehr geöffnet.“ Wer abends in der Innenstadt ein Bier trinken wolle, der fahre nicht in die geplante neue Bar „Next Level“ im Banana Building auf der Husterhöhe. Hotelier Kunz brachte ein Outdoor-Outlet ins Gespräch, um mehr Tagesgäste in die Stadt zu bringen. Auch wenn die örtlichen Schuhfabrikanten kein Interesse an einem Innenstadt-Verkauf haben, was immer wieder beklagt wird, sollte das Thema Schuh im Auge behalten werden, wurde gefordert. Schlicher will jetzt darüber nachdenken und mit den Verantwortlichen sprechen, ob sich nicht bei einem der vier verkaufsoffenen Sonntage die Schuh-Fabrikverkäufe integrieren lassen. Aufgelegt werden soll auch ein Wegweiser, welche Fabrikverkäufe es wo gibt. Wirtschaftsförderer Mark Schlick träumt indes von einem „Festival rund um den Schuh“, mit Modeschauen, Musik und im Idealfall einer kleinen Messe. Wobei er betonte, dass nichts konkret sei. „Das ist noch eine Vision.“ Verstärkt in den Fokus genommen werden soll in Zukunft das Thema Wandern auf Kurzstrecken zwischen drei und sieben Kilometern. (cla)

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