Pirmasens Gerlingers Osterspaziergang

Baunatal. Schön war’s nicht. Aber egal. Den Fußballern des FK Pirmasens stand die Erleichterung ins Gesicht geschrieben, nach vier sieglosen Partien wieder drei Punkte im Regonalliga-Abstiegskampf eingefahren zu haben. „Das war sicher eines unserer schwächeren Spiele. Trotzdem war dieser Sieg mehr als verdient“, sagte Ersatzkapitän und Torschütze David Becker nach dem ungefährdeten 3:0 (1:0) am Samstag beim KSV Baunatal – RHEINPFALZ am SONNTAG informierte.

Mit jetzt 27 Zählern fehlen dem Viertletzten aus der Pfalz nur noch drei Punkte zu Rang 13, dem ersten ganz sicheren Nichtabstiegsplatz, den Neckarelz mit 30 Punkten aus erst 26 Spielen vor Nöttingen (30 aus 27) belegt. Außerdem haben die Pirmasenser den Abstand zu den drei Teams hinter sich, Koblenz (17 aus 25), Baunatal (16 aus 27) und Zweibrücken (15 aus 25) , vergrößert. Und die Zweibrücker sind – nach dem Pokal-Halbfinale am Mittwoch in Bingen – am Sonntag der nächste Heimspielgegner. Logisch, dass Becker sich freute und von „einem ganz wichtigen Sieg“ sprach. Der 23-Jährige trug seinen Teil dazu bei. Nach einer Freistoßflanke von Dennis Gerlinger aus dem Halbfeld machte Becker den Uwe Seeler: Er kam in der 53. Minute mit dem Hinterkopf an den Ball, der dadurch zur Bogenlampe wurde und unhaltbar über Baunatals Torwart Niklas Hartmann hinweg im langen Eck landete. Das war das 2:0 für die Gäste – und „kam genau zum richtigen Zeitpunkt“, wie FKP-Trainer Peter Tretter später feststellte. Denn dieser Treffer ging angesichts Baunataler Harmlosigkeit gut und gern als Vorentscheidung in diesem zerfahrenen Spiel durch. „Wir haben heute eine Partie auf sehr niedrigem Niveau erlebt“, bilanzierte Tretter. Gerade mal 250 Zuschauer im 9000 Menschen fassenden Baunataler Parkstadion hatten sicherlich schon besseren Fußball gesehen. Mit drei Punkten im Gepäck konnte Tretter damit natürlich gut leben. Seine Mannschaft habe die Führung in der zweiten Halbzeit souverän heruntergespielt, lobte der Trainer. Wären seine Jungs in der Schlussphase nicht so fahrlässig mit den Kontermöglichkeiten umgegangen, hätte der Sieg sogar noch deutlicher ausfallen können. Gerlinger sowie die eingewechselten Patrick Freyer und Felix Bürger vergaben, so Teammanager Andreas Kamphues, „Wahnsinnskonterchancen“. So aber verwertete nur noch Jannik Sommer eine Ecke von Robin Mertinitz per Kopf zum 3:0 (60.) – der fünfte Treffer des Winter-Neuzugangs im siebten Regionalligaspiel für den FKP. Unterm Strich stand dieser Sieg nie auf der Kippe. Wenn die Nordhessen mal gefährlich vors Tor kamen, was meist nur nach Standards der Fall war, gab es da ja noch Mirko Bitzer zwischen den Pfosten. Und auf der anderen Seite verteilten die Gastgeber schon mal Geschenke. Vor dem 1:0 muss Gerlinger gedacht haben, er sei bei einem Osterspaziergang, so ungestört, wie er durchs Mittelfeld marschieren durfte. Bei seinem Flachschuss aus gut 20 Metern schaute die Baunataler Defensive ebenfalls nur brav und friedlich zu – und schwups lag Pirmasens bereits nach sechs Minuten 1:0 in Führung. Fortan hatten die Gäste das Geschehen im Griff. „Wir haben nichts zugelassen, standen kompakt und sind konzentriert zu Werke gegangen“, fasste Kapitän Becker die Begegnung treffend zusammen. Sascha Hammann, nach Mathäus Gorniks verletzungsbedingtem Ausfall als Rechtsverteidiger, machte eine gute erste Halbzeit, blieb dann aber in der Kabine, „weil er sich nicht gut fühlte“, wie Kamphues berichtet. Für ihn kam Simon Maurer, der – da er laut Kamphues nach zehntägiger Grippepause erst einmal wieder trainiert hatte – zunächst nur zugeschaut hatte. (liro/peb)

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