Pirmasens Fels in der Brandung

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Es gibt wenige Dinge, die unbeirrt von Moden und Trends einfach bleiben wie sie sind. Solch ein Fels in der Brandung der immer schnelleren Zeitläufe ist die Internetseite der Stadt Pirmasens. Das Design ist seit Jahren das gleiche, lediglich in Nuancen ändern sich hier Kleinigkeiten. Und was die Benutzerfreundlichkeit betrifft, so genießt die Seite keinen besonders guten Ruf. Daran soll sich so schnell auch nichts ändern. „Derzeit ist keine grundlegende Änderung geplant“, heißt es aus dem Presseamt.

Wer sich im Internet auf www.pirmasens.de begibt, kann die tollsten Sachen finden und für die einfachsten Dinge auch mal sehr lange verweilen. Die Satzungen sind allesamt vorhanden, von der Hundesteuersatzung bis zur Jagdsteuersatzung. Spannende Dokumente wie eine „Zweckvereinbarung Blümelstal“ oder der Konsolidierungsvertrag für den Entschuldungsfond finden sich auch sehr einfach und auf Anhieb über die Suchfunktion, sofern der Suchende nicht das Pech hat, einen Begriff einzugeben, der erstmal auf dutzende Stadtrats- oder Ortsbeiratssitzungsprotokolle weiterleitet. Die stehen nämlich auch alle im Netz, auf dass sich der Wähler am Treiben der Gewählten erfreuen kann. Überhaupt geht fast alles am einfachsten über die Suchfunktion. Die Navigation über die Leisten an der Seite und oben gestaltet sich da komplizierter. Bei der Aktualität hapert es gelegentlich, was mit Sicherheit an der grundsätzlichen Handhabung der Seite liegt. Um ein möglichst großes Infoangebot zu ermöglichen, stellt jedes Amt seine Beiträge nach eigenem Gusto selbst ein. Wobei natürlich jeder Beitrag vor der Freigabe von der Pressestelle nochmal begutachtet wird. Das hat dazu geführt, dass die Internetseite mehr als 800 Unterseiten hat, auf denen sich auch mal veraltete Sachen finden. Wer beispielsweise auf die „Ludwig“-Seiten zu dem von der Verwaltung selbst verfassten Stadtmagazin gerät und „aktuell“ anklickt, landet auf der Tagesordnung einer Ratssitzung von 2014. Oder im Tourismus: Da findet sich die an sich sehr gute Idee von Stadtpanoramen mit den schönsten Ecken der Stadt. Dazu zählt auch eine Ansicht des Messeparkplatzes und ein Panorama aus Plänen des Inneren der Alten Post, die seit August 2013 längst ganz real hätte abgelichtet werden können. Aus Sicht der Verwaltung ist der Internetauftritt www.pirmasens.de „übersichtlich und ermöglicht Benutzern, die gesuchten Informationen schnell und zielgerichtet zu finden“, wie von Talea Meenken aus der Pressestelle zu erfahren ist. Wobei Meenken einräumt, dass die Benutzerfreundlichkeit auch ein wenig im Auge des Betrachters liegen mag. Bei einer Internetseite mit rund 800 Unterseiten könne nicht jede Seite vorne stehen. Hier helfe der Suchknopf, der immer einfach zu finden sei. Grundlegend neu aufgestellt worden sei die Seite vor vier Jahren und vor zwei Jahren wurde www.pirmasens.de auf die Erfordernisse einer Nutzung mit Smartphones und Tabletcomputern angepasst. Gekostet hat dereinst die Erstellung des Layouts durch einen Designer etwa 3500 Euro. Die technische Umsetzung habe weitere 8000 Euro benötigt. Das Befüllen der Internetseite über die Fachämter habe sich bewährt, da diese über die aktuellen Informationen in ihrem Bereich am besten informiert seien und so „schnell und fundiert“ die Informationen weitergegeben werden könnten. Die Durchwahlnummern und E-Mail-Adressen der einzelnen Mitarbeiter findet der Suchende nicht auf der Internetseite. Ähnliche Angebote hat beispielsweise das Pirmasenser Finanzamt oder die Landauer Stadtverwaltung. „Bewährt haben sich bisher die zentralen Telefonnummern der Fachämter“, meint dazu Meenken. Ein „Bedarf“ in dieser Richtung sei bisher noch nicht geäußert worden. Die Führung über zentrale Nummern der Fachämter wertet die Pressestelle als bessere Lösung, da längere Warteschleifen und Gespräche mit Mitarbeitern, die nicht zuständig sind, vermieden würden. Die Bürger haben laut Pressestelle ohnehin meist durch Briefe oder Visitenkarten die Kontaktdaten der gewünschten Mitarbeiter. Meenken gibt sich aber offen für die Idee und verspricht eine Prüfung, ob ein Mitarbeiterverzeichnis noch eingestellt werden kann. Die 15 am meisten besuchten Seiten unter www.pirmasens.de sind „Die Ämter der Stadtverwaltung“, „Webcam“, „Tourismus“, „Presse“, „Termine“, „Rathaus“, „Schuhe und mehr ...“, „Sehenswürdigkeiten in Pirmasens“, „Kultur“, „Öffentliche Ausschreibungen“, „Bürger-Service-Center“, „Verwaltung“, „Kommunales Studieninstitut“, „Dezernate“ und „Kulturprogramm der Stadt“ (kka)

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