Pirmasens Digitale Bücher legen zu

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Kinder und Jugendliche stehen auf Fantasy-Romane, bei Erwachsenen stehen Krimis hoch im Kurs. Für alle gilt die Tendenz weg vom gedruckten hin zum digitalen Buch. Gemeinsam mit der Dezernentin der Stadt, Helga Knerr, präsentierte die Leiterin der Stadtbücherei, Ulrike Weil, gestern ihre Bilanz für das vergangene Jahr.

„Unsere Zahlen haben sich kaum geändert, es sind eher Verschiebungen zu beobachten“, erläuterte Weil. 167.070 Ausleihen konnte die Stadtbücherei im vergangenen Jahr verzeichnen, ein Anstieg um 0,35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dabei entfielen rund 86.000 auf die Jugendbücherei mit den Zweigstellen in den Schulen (Kirchberg, Ruhbank, Gersbach, Winzeln und Windsberg). „Das spiegelt unsere großen Bemühungen in der Leseförderung wieder“, sieht Weil die Bücherei auf dem richtigen Weg. Einen enormen Zuwachs konnte die Onleihe verzeichnen. Mit fast 27.000 Ausleihen legte sie um mehr als 50 Prozent zum Vorjahr zu. „Das heißt leider nicht, dass mehr gelesen wurde“, merkte Weil an. In absoluten Zahlen gehe der Anstieg bei der Onleihe (rund 10.000) mit einem fast deckungsgleichen Rückgang bei der Ausleihe der gedruckten Bücher einher. „Wir sind froh, dass wir uns als eine der ersten rheinland-pfälzischen Büchereien für die Teilnahme an der digitalen Ausleihe entschieden haben“, sagte Weil. Zugenommen hat im vergangenen Jahr sowohl die Zahl der Leser (3495) als auch die der Neuanmeldungen (828 im Vergleich zu 785 im Vorjahr). Auch die Zahl der Besucher in Haupt- und Zweigstellen sowie der Veranstaltungen hat zugenommen (53.218 Besucher). Mehr Besucher bei gleichbleibenden Ausleihzahlen begründete Weil mit den vielen Nutzern, die oftmals nur kommen, um Zeitungen und Zeitschriften zu lesen. „Das ist auch so gewollt“, fügt sie an. Überhaupt wolle sie die Leistung der Bücherei nicht nur in Zahlen messen. „Unsere Aufgabe hat sich stark gewandelt in den letzten Jahren und geht weit über das Bereitstellen von Büchern hinaus“, erläutert sie. „Als Ort der Kommunikation und Information erfüllt die Stadtbücherei eine wichtige soziale Aufgabe“, sieht das Kulturdezernentin Knerr ähnlich und lobt Weil und ihr engagiertes Team. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt liegt auf den Veranstaltungen der Kinder- und Jugendbücherei: Projekte zur Leseförderung, Bastel- und Vorlesenachmittage, Führungen, Lesetheater, Shows und Ausstellungen. Mit 173 erfolgreichen Teilnehmern sei der Lesesommer 2016 wieder ein schöner Erfolg gewesen, meint Weil und kündigt an: „Die Planungen für dieses Jahr inklusive dem großen Abschlussfest im Rheinberger stehen schon.“ Ein wichtiges Standbein und „aus dem kulturellen Angebot der Stadt nicht wegzudenken“, wie Knerr betont, seien zudem die von der Stadtbücherei veranstalteten Lesungen und Kulturveranstaltungen. Acht Termine waren es im vergangenen Jahr. „Wir achten dabei auf eine gelungene Mischung regionaler aber auch überregionaler Künstler“, avisierte Weil bereits die kommenden Veranstaltungen. Los geht es am 9. Februar mit einem Bob-Dylan-Gesprächskonzert von Fred Schütz. |bos

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