Pirmasens Die große Erleichterung

HAUENSTEIN. Nach dem Abpfiff warf sich Torwart Sebastian Grub auf die Knie und knallte erleichtert dreimal beide Fäuste in den Rasen des Stadions am Neding, wo er mit dem SC Hauenstein im Topspiel der Fußball-Oberliga den SV Gonsenheim mit 1:0 bezwungen hatte.

Nach drei sieglosen Spielen hatte der SCH mal wieder gewonnen und sich die Tabellenführung zurückgeholt, weil Pfeddersheim nur 1:1 gegen Idar-Oberstein gespielt hatte. „Brutal wichtig“ nannte Grub den Dreier: „Nach dem, was in letzter Zeit r passiert ist, und dem Tiefpunkt von Völklingen war das die pure Erlösung.“ Sichtlich erleichtert war auch Heiko Magin. „Nach der Schmach von Völklingen war das die richtige Antwort“, sagte Magin, der zusammen mit Patrick Brechtel und Sandro Rösner das Team seit der Entlassung von Trainer Sascha Hildmann vor zwei Wochen coacht. Und SCH-Präsident Carl August Seibel betonte: „Das war ein ganz wichtiger Sieg. Bei einer Niederlage wäre meine Maßnahme verpufft.“ Rösner, Ex-Regionalligaspieler bei Wormatia Worms, sprach nach seinem ersten Heimspiel als Spielertrainer davon, dass „das, was in letzter Zeit bei uns gelaufen ist, ja fast noch schlimmer als in Worms“ gewesen sei. Gegen den starken Tabellenvierten aus Gonsenheim habe sein Team aber das Spiel „hundertprozentig so durchgezogen, wie wir es uns vorgenommen hatten“. Hauenstein zeigte in der Tat eine imponierende Mannschaftsleistung. Vor allem die Defensive arbeitete fast perfekt. Die Gäste aus Mainz, die eine Woche zuvor noch Betzdorf mit 9:1 abgeschossen hatten, kam nur zu einer echten Tormöglichkeit, als Ertan Ekiz eine Flanke von Damir Bektasevic (35.) per Kopf in Richtung SCH-Kasten lenkte: Grub parierte glänzend. Rösner und sein Partner in der Innenverteidigung, Daniel Klück, stellten Aruf Güclü, mit 21 Saisontreffern Top-Torschütze der Oberliga, völlig kalt. Der effektive und zweikampfstarke Kevin Schwehm nahm Babak Keyhanfar, den torgefährlichen Regisseur der Gonsenheimer, aus dem Spiel. So sehr sich Gonsenheim auch mühte, vor Grub in Schussposition zu kommen, es gelang nicht, zumal auch die beiden Außenverteidiger Tim Bauer und Christof Seibel stark agierten. Und so schlug der Puls der SCH-Anhänger nur höher, wenn Rechtsverteidiger Stefano Pennella zu einem seiner gefährlichen Freistöße nach vorne rückte. Doch die Kopfballhoheit ließen sich Klück und Kollegen nicht entreißen. Bei der spielentscheidenden Szene leistete Gonsenheims Jonas Raltschitsch die Vorarbeit. Der hoch aufgeschossene Innenverteidiger köpfte zu seinem Torwart Volkan Tekin zurück. SCH-Kicker Max Knorn hatte darauf spekuliert, sprintete in die Rückgabe, lupfte den Ball über Tekin und drückte den aufspringenden Ball per Kopf zum 1:0 über die Linie (11.). „Damit war unser Matchplan nach elf Minuten dahin“, haderte Gonsenheims Trainer Jörg Jansohn. Hauenstein hätte per Handelfmeter in der 31. Minute nachlegen und für noch mehr Ruhe im Spiel sorgen können, doch der sonst sichere Knorn schoss zu schwach. Der sehr fleißige SCH-Sturmführer Alexander Zimmermann sprach von einem „Arbeitssieg, bei dem wir von der ersten Sekunde an präsent waren“. Es gelte nun, „noch dreimal 90 Minuten alles richtig zu machen und dann das geile Gefühl einer Meisterschaft zu erleben“. Hauenstein hat einen Punkt Vorsprung auf Pfeddersheim und Saar 05 Saarbrücken.

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