Pirmasens Anno 1580 auf dem „Erlenborn“

Erlenbrunn feiert am Wochenende sein 325-jähriges Bestehen. Der Vorort ist damit um einiges älter als das große Pirmasens und genau genommen noch über 100 Jahre älter als das jetzige Jubiläum vermuten lässt, wie der Pirmasenser Heimatforscher Fritz Burger herausgefunden hat. Vor 434 Jahre, in der frühen Neuzeit, wurden schon die ersten Gebäude auf dem „Erlenborn“ errichtet.

In der Festschrift zum 325-jährigen Bestehen hat Burger ausführlich seine Erkenntnisse zur Geschichte von Erlenbrunn geschildert. Danach gehen die Ursprünge der Siedlung auf Expansionswünsche des Simters Konrad zurück, der um Zeit zu sparen, eine Scheune und einen Stall im Jahr 1580 auf dem „Erlenborn“ errichten durfte. Konrad scheint es auf der Höhe gefallen zu haben und zunächst wurde für einen Viehhirten etwas angebaut, dann folgte ein Wohnhaus für Konrad und seine Familie und später wurde eine damals florierende Schafzucht daraus. Der Dreißigjährige Krieg vertrieb jedoch auch die ersten Bewohner und erst 1689 kam es zur Wiederbesiedlung durch den Elsässer Hans Arend aus Niederbronn, der damit zum Stammvater der weit verzweigten Erlenbrunner wurde, wie Burger herausgefunden haben will. Zum Elsässer und Simter Blut kam im 17. Jahrhundert eine gehörige Portion Schweizer Gene dazu. Viele Schweizer wanderten aus sozialen oder religiösen Gründen damals aus und fanden in Erlenbrunn ihren Platz. Namen wie Stucky, Mattill, Traxel, Huber, Jakob, Hauter oder Jacky will der Pirmasenser Heimatforscher Burger deren Schweizer Ursprüngen zugeordnet wissen. Viele der damaligen Auswanderer seien mennonitischen Glaubens gewesen. Die Einwanderer haben sich komplett in die Region integriert und die Kultur beispielsweise des Berner Landes nicht mitgenommen. Aus den ersten Jahren des „Erlenhofes“ wie die Siedlung zwischenzeitlich hieß, gibt es noch Gebäude, wie Burger in der Festschrift mit einem Foto belegt. (kka)

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