Pirmasens Zur Sache: „Es fehlt an Gespür“

Kreisjagdmeister Rolf Henner stört vor allem der gewerbsmäßige Charakter der Drückjagden von Pro Jagdkonzept. „Wir machen das als Hobby und er ist Berufsjäger.“ Die Jagden bei Windsberg würden im Internet auf Jagdzubehörplattformen angeboten. 150 bis 200 Euro verlange Osterheld nach eigenen Angaben pro Jäger für die Teilnahme. Als Erlös für das Fleisch könne er mit fast 10.000 Euro für die bisherigen zwei Jagden rechnen, so Henners Kalkulation. Für Henner fehlt es Osterheld an dem nötigen Gespür für waidgerechte Jagd. Früher sei es üblich gewesen, nur bis zum 31. Dezember weibliche Rehe zu schießen, weil die Tiere anschließend alle trächtig seien. Im Januar seien Geißen geschossen worden, die recht große Föten bereits im Bauch hatten. Kitze liefen jetzt ohne Führung durch die Gegend. „Da wird nicht selektiert. Es wird einfach alles geschossen.“ Gewinnmaximierung sei jetzt das Ziel für das Revier in Windsberg. Grundsätze der Waidgerechtigkeit würden von Osterheld nicht beachtet. Henner stört sich auch an der Vermarktung. Per Internet würden Jäger aus den Niederlanden und Österreich nach Windsberg gelockt. Aus der Region mache kaum einer mit. „Ich kenne nur einen von hier, der dabei war.“ Für den Kreisjagdmeister ist zudem fraglich, ob mit dem massenhaften Abschuss die Population wirklich kleiner werde. „Jede intensiv bejagte Tierart reagiert mit erhöhter Reproduktion.“ |kka

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