Pirmasens Pirmasens: Janosch-Ausstellung eröffnet

Auf einem Floß können die kleinen Besucher in der Alten Post Platz nehmen und mit einem Fernrohr die Janosch-Bilder betrachten.
Auf einem Floß können die kleinen Besucher in der Alten Post Platz nehmen und mit einem Fernrohr die Janosch-Bilder betrachten.

Der Künstler ist in seiner Hängematte auf Teneriffa geblieben, hat aber einen gezeichneten Gruß in das schöne Pirmasens geschickt.

„Ich bin kein ausgesprochener Kunstexperte“, meinte Bürgermeister Zwick, der als Jugenddezernent die Ausstellung eröffnete. Ein Kunstexperte müsse aber niemand sein, der Janoschs Geschichten mag, sagte Zwick, der sich lebhaft an die Bücher von Janosch erinnern konnte, die er in seiner Kindheit geliebt habe. Und so erzählte der Bürgermeister munter die Geschichte „Oh, wie schön ist Panama“ und nutzte die Erzählung für einen Vergleich mit Pirmasens, das viele Exilanten bei ihrer Rückkehr lieben und schätzen gelernt hätten, wie ihm einige frühere Pirmasenser versichert haben. Zwick lobte das besondere Engagement des Pirmasenser Kunstvereins, der sich sehr rege um das kulturelle Leben in der Stadt bemühe.

Kooperation mit Tübinger Galerie

Dessen Vorsitzender Maximilian van de Sand verwies auf die Kooperation mit der Tübinger Galerie Art 28, die das Werk von Janosch vertreibt und die Aquarelle, Lithografien sowie Radierungen zu der Ausstellung geliefert hat. Um die Organisation in Pirmasens hat sich das Kunstvereinsmitglied Christoph Ohr gekümmert, der in der Stadt als früherer Kinderarzt sehr bekannt ist. Mit Janosch sei es gelungen, eine Ausstellung nach Pirmasens zu holen, die Freude mache, meinte van de Sand. Der tiefsinnige und hintergründige Humor des Künstlers verzaubere nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene. Das Werk sei facettenreich und interessant, so die Einschätzung des Kunstvereinsvorsitzenden, der gestern ankündigte, weitere Ausstellungen mit Buchillustratoren in die Alte Post holen zu wollen. Für 2019 sei bereits die nächste geplant. Was es werden wird, wollte van de Sand nicht verraten. Einen besonderen Dank hatte er für die scheidende Kuratorin der Alten Post, Cecile Prinz, die zum 31. Dezember die Stadt verlassen wird. Von van de Sand erhielt Prinz zum Abschied einen Blumenstrauß. Die pädagogische Mitarbeiterin Denise Kamm wird das von Prinz erarbeitete Begleitprogramm zur Ausstellung weiterführen. Und das hat einiges zu bieten. Unter anderem wird Kamm die Küche im Keller der Alten Post für einen Kochtag nutzen, bei dem Gerichte aus den Kinderbüchern von Janosch nachgekocht werden sollen. Auch ein Backnachmittag ist vorgesehen.

Kinder kommen im Erdgeschoss auf ihre Kosten

Die Ausstellung ist im Erdgeschoss ganz auf Kinder zugeschnitten. Prinz hat ein Floß anfertigen lassen, auf dem die Kinder wie in den Büchern von Janosch Platz nehmen können und die Bilder an den Wänden per Fernrohr erkunden sollen. Bei einem Maltag mit Janosch sollen die Hörbücher des Autors über Lautsprecher ertönen, während die Kinder sich an ihrer eigenen Interpretation der Bilder versuchen. Auch wurden die Lithografien und Gemälde absichtlich deutlich niedriger als sonst üblich aufgehängt, damit sie die richtige Höhe für die Kinder haben. Von denen strömten nach der Vernissage auch die ersten in den Ausstellungssaal. Die zweite Etage ist für die etwas frivoleren Arbeiten von Janosch reserviert, bei denen viele Nackedeis die Bildfläche bevölkern. „Hier tanzt, lebt und leibt er, wie er ist“, meinte Prinz dazu lachend. Besonders sehenswert sind im Obergeschoss die drei Aquarelle von Janosch, die in einem ganz anderen Stil als die übrigen Arbeiten gehalten sind.

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