Pirmasens Pirmasens: Feldweg zum Reiterhof

Der geplante Reiterhof soll am Ortsrand von Niedersimten entstehen. Unser Foto zeigt den Feldweg, der von Niedersimten nach Erle
Der geplante Reiterhof soll am Ortsrand von Niedersimten entstehen. Unser Foto zeigt den Feldweg, der von Niedersimten nach Erlenbrunn führt und als Zufahrt zum 2,2 Hektar großen Areal dienen soll. Die Häuser gehören zu Niedersimten.

Eine große Reithalle, Platz für an die 15 Pensionspferde, ein neues Haus: Die Pläne von Eva und Michael Lang, zwischen Niedersimten und Erlenbrunn einen großen Reiterhof zu bauen, kommen voran. Die Zufahrt soll über einen Feldweg führen, der allerdings noch ausgebaut werden muss.

Der Stadtrat brachte das Vorhaben, welches das Ehepaar Lang schon seit Jahren verfolgt, gestern mit einem einstimmigen Beschluss einen Schritt voran. Wobei OB Bernhard Matheis betonte, dass auch die Ortsbeiräte Niedersimten und Erlenbrunn nochmals dazu gehört werden. Ratsmitglied Frank Eschrich (Linke) wies darauf hin, dass selbst das städtische Tiefbauamt Bedenken habe, dass der neue „Reiterhof Bittschachen“ über einen Feldweg zwischen Niedersimten und Erlenbrunn erschlossen wird. In ihrer Stellungnahme hatte die städtische Abteilung erklärt, der Feldweg entspreche „weder von der Breite noch vom Aufbau her einer Erschließungsstraße“. Sein Zustand sei „höchst unterschiedlich“, von Erlenbrunn her sei er „teilweise sehr mangelhaft. Die Entwässerung ist fragwürdig. Der Weg ist in diesem Zustand für das geplante Vorhaben nicht geeignet“, befand das Amt. „Ich frage mich, wie da die SUVs mit Pferdeanhängern auf Dauer durchfahren sollen“, merkte Eschrich an. Besagte Zuwegung hatte im Rat bereits vor vier Jahren für Diskussionen gesorgt.

Vorschlag soll Bedenken ausräumen

Stadtplaner Karsten Schreiner wollte diese Bedenken gestern im Namen der Verwaltung ausräumen: Der 2,50 Meter breite Feldweg bekomme zwei Buchten, damit entgegenkommende Autos einander ausweichen und Feuerwehr und Rettungsdienst den Hof anfahren können. Schon jetzt seien dort Schlepper und Müllabfuhr ohne Probleme unterwegs. Auf den weiteren Zustand des Weges ging er nicht ein, erklärte lediglich, die Stellungnahme des Tiefbauamts sei schon älter. Inzwischen sei mit dem Ehepaar Lang „eine Klärung erfolgt“. Das Paar hatte auch bei den Planunterlagen nachbessern müssen. Die zwei Buchten kosten laut Schreiner 15.000 Euro. Diesen Betrag zahle das Ehepaar, ebenso die Kosten rund um den Bebauungsplan, der für den Reiterhof erforderlich ist. Details sollen in Verträgen mit der Stadt geregelt werden. Das Paar muss künftig auch Feldwegebeitrag zahlen.

Feldweg sei „eine beliebte Abkürzungsstrecke"

Die Stadt rechnet laut Schreiner nicht mit „einem signifikant erhöhten Verkehrsaufkommen“ auf dem Feldweg, wenn der Reiterhof in Betrieb ist. Die Eigentümer der Pensionspferde kämen schließlich nicht jeden Tag vorbei. Derzeit, noch ohne Reiterhof, nutzten täglich eine Handvoll Fahrzeuge den Weg. Dem widersprach Andreas Burkhardt (Wir-Fraktion): Der Feldweg sei „eine beliebte Abkürzungsstrecke“. Dort herrsche „eine ordentliche Verkehrsbelastung“, doch habe diese in den vergangenen Jahren keine Probleme bereitet. Wie aus den Unterlagen zum Bauvorhaben hervorgeht, plant das Ehepaar Lang am östlichen Rand von Niedersimten auf 2,2 Hektar für den Pensionsbetrieb eine Reithalle (22 mal 62 Meter) mit Ställen (einer davon 22 mal 11,60 Meter), Nebengebäuden, Liege- und Auslaufbereich und darüber hinaus ein Wohnhaus für sich, dem das Haus Bittschachen 11 weichen soll. Als Ausgleich für die Versiegelung von bislang unbebauten Flächen sollen die Betreiber unter anderem eine Streuobstwiese anlegen. Behörden und Privatleute hatten bereits Gelegenheit, Bedenken gegen das Vorhaben vorzubringen. Dabei hatten die Stadtwerke unter anderem einen Löschwasserteich angemahnt. Zwei Privatleute haben Bedenken, dass sie künftig ihren Wald nicht mehr bewirtschaften können. Die Verwaltung sieht darüber hinweg − der Einwand habe nichts mit der Bauleitplanung zu tun, das sei Sache der beteiligten Grundstücksbesitzer.

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