Rheinpfalz Ein Abschied vom Bürgerhaus

Die Erweiterung des Kindergartens, ein neuer Premiumwanderweg und der Verkauf des Bürgerhauses – beim Neujahrsempfang der Gemeinde Eppenbrunn gab Ortsbürgermeister Thomas Iraschko einen ausführlichen Ausblick auf die Aufgaben und Herausforderungen des neuen Jahres. Musikalisch umrahmt wurde die gut besuchte Feierstunde im Bürgerhaus von den Kindern des örtlichen Kindergartens.

„Der heutige Neujahrsempfang wird wohl die letzte offizielle Nutzung unseres Bürgerhauses sein“, sagte Iraschko in seiner Ansprache. Noch im Januar oder Februar soll der Verkauf notariell abgewickelt werden. „Ich weiß, dass die Enttäuschung bei vielen Bürgern und Vereinen darüber groß ist“, warb er dennoch um Unterstützung für diese Entscheidung. Der Gemeinderat habe sich viele Gedanken gemacht. Letztendlich zwinge die prekäre finanzielle Lage des Ortes allerdings zu einem solchen Schritt. „Wir sollten nun nach vorne schauen und konstruktiv nach Lösungen suchen“, zeigte sich Iraschko zuversichtlich, für die betroffenen Vereine, die Bücherei und das Seniorencafé Alternativen im Ort zu finden. Eine davon könnte das Haus des Gastes sein, für dessen Dachsanierung und Umbauplanung am gestrigen Dienstag ein Gespräch mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) anstand. Am Donnerstag würden außerdem die Pläne und Kosten für die Erweiterung des Kindergartens vorgestellt, informierte der Ortschef. Nach der offiziellen Einweihung des „Altschlosspfades“ im vergangenen Jahr stehe mit der „Grenzlandtour“ ein weiterer Premiumwanderweg im Zuschussverfahren. „Den würden wir gerne 2018 in die Zertifizierung geben“, plant Iraschko. Dank der „Eppenbrunner Groko“, den Initiatoren Wolfgang Petry und Tom Heinemann, stehe außerdem ein Zuschuss von 27.000 Euro für die geplante „Adventure-Golf-Anlage“ in Aussicht. Durch die Initiative einiger Eltern gewann die Gemeinde im vergangenen Jahr bei einem Gewinnspiel von Edeka 5000 Euro für die Anschaffung neuer Geräte für den Spielplatz am Bürgerhaus. „Die sollen nun auf jeden Fall in diesem Jahr installiert werden“, so der Bürgermeister. Bald abgeschlossen sein wird die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED. „Wir schätzen, dass das in den nächsten drei bis vier Wochen erledigt ist“, avisierte Iraschko. „Leider wird es keine Demenzklinik im Ort geben“, bedauerte der Bürgermeister, dass die Pläne eines Investors für das ehemalige Seniorenheim gescheitert sind. Auch die Kommunalfinanzen und die Personalsituation in seiner Gemeinde mache ihm Sorgen. Während der Bundestag immer weiter wachse und in der aktuellen Legislaturperiode Mehrkosten von rund 70 Millionen Euro pro Jahr verursache, komme in den Kommunen nichts an. „Wir würden uns über mehr Geld freuen“, meinte er. Mit einem Gemeindearbeiter und einer gerade erst neu eingestellten Aushilfskraft sei Eppenbrunn personell nicht gerade üppig ausgestattet. Umso bedeutender sind deshalb die vielen ehrenamtlichen Helfer im Ort. Stellvertretend für viele andere würdigte der Bürgermeister Theo Jarendt, Theo Ludwitki, Kurt Schmitt, Revierförster Günter Werner und Gaby Ruprecht für ihr außergewöhnliches Engagement. „Es gibt so viele von euch, die anpacken und organisieren“, dankte er den Helfern. Ob Seniorencafé, der Anstrich der Friedhofshalle, die Pflege der Friedhofswege, der Bänke oder Denkmäler im Ort – ohne die Ehrenamtlichen würde eine Gemeinde nicht funktionieren. Gaby Ruprecht habe sich beispielsweise als Vorsitzende des Vereins Wir für Eppenbrunn verdient gemacht. Knut- oder Parkfest, Weihnachtszauber oder die Hilfe bei der Integration der Flüchtlinge im Ort, sie sei für die Organisation der Feste und den Ort unabdingbar.

x