Rheinpfalz „E scheenes Feschd“

Das 39. Kienholzfest hat am Wochenende unter den wechselnden Wetterbedingungen gelitten: War es freitags zur Eröffnung bei Sonnenschein etwas kühl, bot der Samstag blauen Himmel und viel Sonne sowie eine rappelvolle Festmeile. Der Sonntag fiel aber ins Wasser. Insgesamt war Cheforganisator und Vorsitzender des Kultur- und Verkehrsvereines (KVV) Timo Bäuerle dennoch zufrieden: „Es bleibt e scheenes Feschd.“

Ein Fest, das diesmal auch besonders sicher war. Freitags und samstags waren je sieben, sonntags vier Mitarbeiter einer Security-Firma eingesetzt. Kosten: rund 2800 Euro. „So ein ruhiges Kienholzfest hatten wir schon sehr lange nicht mehr“, zeigte sich Bäuerle trotz der Ausgaben zufrieden. „Wir sind stolz auf unser 39. Kienholzfest“, hatte Ortsbürgermeister Georg Denz schon bei der Eröffnung betont. Die Ehre des Fassanstiches oblag Ortschronist Werner Dillenkofer. Eine „längst verdiente Wertschätzung“, wie Bäuerle bekannte. Denn Dillenkofer habe schon zwei Ortschroniken und einen Bildband über die Gemeinde verfasst, präsentiere das Dorf oft im Heimatkalender. „Du hälst die Geschichte für die nachfolgenden Generationen fest. Das ist ein wertvoller Schatz“, so Bäuerle zu Dillenkofer. Wer am Sonntagnachmittag über die Festmeile schlenderte, hatte viel Platz. Die morgendlichen, teils heftigen Regenschauer hatten viele Besucher verprellt. So war es auch, als zum Kienholz-Triftrennen gerufen wurde. Ohne Regenschirm ging nichts. Platsch! Die im Netz festgezurrten Kienholzscheiben fielen in die Rodalb. Von oben nass, von unten auch. Doch das Triftrennen hat seine Fans, die auch auf den Hauptpreis hofften. Die viertägige Reise nach Berlin, gestiftet von der Bundestagsabgeordneten Anita Schäfer, gewann Hans-Georg Durm. Beim Gang durch den Bürgerpark konnte festgestellt werden, dass das „Boxbahn fahre“ auch den älteren Jahrgängen noch sichtlich Vergnügen bereitet. Der Süßigkeitenstand war stets belagert, und an der Schießbude testeten 40-Jährige ihre Treffgenauigkeit. Da blieb der jüngsten Dorfgeneration eher das Karussell. Der Vorsitzende des VfB Rotenstein, Christian Würtz, zeigte sich sehr zufrieden mit der Festteilnahme: „Es ist super gelaufen. Besser denn je.“ Im Schichtdienst waren rund 70 Personen im Einsatz. Dem stimmte bei den „True Devils“ im Bürgerpark deren Vorsitzender Daniel Hoffmann zu. Er hatte 20 Personen im Einsatz. Und Jens Steinbach vom Badminton-Club fuhr zirka zehn Schichten mit 50 Helfern. Sein besonderer Dank galt den „Kuchenbäckern“. Gabi Lipps, Vorsitzende des Hundesportvereins mit Stand am Denkmalplatz, bewertete den Festverlauf dagegen eher als „mäßig“. Freitags sei es früh kühl geworden, samstags habe die Musik-Unterhaltung gefehlt, und am Sonntag sei das Wetter wenig einladend gewesen. „Nächstes Jahr muss etwas geboten werden, es ist schließlich das 40. Kienholzfest. Da müssen ein paar auf dem Tisch tanzen. Vielleicht die Hunde?“, sagte sie lachend. Ulrike Kästner und Michaela Meyer-Wilkens, zuständig für die Hobbykünstler-Ausstellung, waren „im Großen und Ganzen“ zufrieden. Die gezeigten Bilder hätten gefallen. Für das nächste Jahr haben sich schon drei neue Ausstellerinnen gemeldet. Die Kita Max und Moritz experimentierte mit Gips und Alltagsmaterial. So entstand unter anderem ein kleines afrikanisches Hüttendorf mit Strohmatten gedeckten Dächern, das bewundert werden konnte.

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