Rheinpfalz Bezahlbares optimal umsetzen

Mit sehr großer Mehrheit wählten die Bürger in Nünschweiler Jürgen Beil (CDU) im Mai zum neuen Bürgermeister. Er verspreche seine gesamte Kraft dafür einzusetzen, diesem enormen Vertrauensvorschuss gerecht zu werden, sagte Beil bei der konstituierenden Ratssitzung, nachdem ihn sein Amtsvorgänger Horst Wonka (SPD) ins Amt eingeführt hatte.

Er verspreche – „und das nehme ich sehr ernst“, unterstrich Beil –, dass er ein Bürgermeister für alle sein wolle. Ein Ansinnen, dass sich in der Besetzung der Beigeordnetenposten widerspiegelt. Alle drei im Rat vertretenen Fraktionen, sind in der Ortsspitze vertreten. Der bisherige Amtsinhaber Peter Szallies (SPD) wurde einstimmig als Erster Beigeordneter wiedergewählt. Neuer Zweiter Beigeordneter ist Günter Lichti (FWG). Szallies gab sein Ratsmandat ab. Für ihn rückte Yannic Wallat (SPD) in den Rat nach. Auch Wonka verzichtete auf sein Ratsmandat. Nachrücker ist Hans Agne. Es habe ihm Spaß gemacht, das Amt auszuüben, sagte Wonka, der mit Blick auf unumgängliche aber unpopuläre Entscheidungen jedoch einräumte: Nicht immer. Persönlich sei er sehr stolz darauf, dass es gelungen sei, den Bauernmarkt zu etablieren, der an Pfingstmontag jährlich sehr viele Besucher nach Nünschweiler zieht. Er hoffe, dass die Dorfmoderation, die daraus erwachsenen Ideen und Initiativen ihre Fortsetzung finden. Wichtig sei, Inhalte voran- und Formalismen zurückzustellen, um Nünschweiler voranzubringen. Themen, die Beil in seiner Antrittsrede aufgriff: „Zur Umsetzung meiner Ideen, zum Erhalt und zur Verbesserung der Lebenssituation benötige ich nicht nur die leider sehr begrenzten finanziellen Mittel der Gemeinde, sondern ich brauche auch die Unterstützung unserer Bürger sowie die unserer Vereine“, sagte er. Er wolle die Interessen zusammenführen, durch Moderation zur Kooperation kommen. Wichtig sei ihm die Information der Bürger. Die gibt es zum Beispiel über das Amtsblatt und wer Interesse habe, könne künftig auch einen geplanten Newsletter erhalten. Beil wolle keine Politik hinter verschlossenen Türen, sondern transparente Arbeit. Junge Familien, die es in Nünschweiler wieder gibt, seien ein wichtiges Kapital, verdeutlichte Beil, wo ein Schwerpunkt der gemeinsamen Arbeit liegen soll. Das wird sich im neu installierten Ausschuss für Jugend und Familie widerspiegeln. Die bisher getrennten Ausschüsse für Bau und Landwirtschaft werden zu einem Ausschuss zusammengelegt. Die größte Herausforderung, die aus der Dorfmoderation entstanden sei, sei die Realisierung eines Dorfgemeinschaftshauses, sagte Beil. Hier müssten die Weichen für die Zukunft richtig gestellt werden. „Nicht alles, was machbar ist, ist auch bezahlbar, aber das Bezahlbare muss optimal umgesetzt werden, sodass daraus das Bestmögliche entstehen kann“, unterstrich der neue Bürgermeister. Ein Dorfladen habe aus finanziellen Gründen keine Überlebenschance, davon sei er überzeugt. Deshalb gelte es aus seiner Sicht, sich für den Erhalt der vorhandenen mobilen Versorgung durch das Cap-Mobil und den Erhalt des Regiomaten einzusetzen. Sein Appell an die Bürger: Nutzt diese Angebote, damit diese Versorgung nicht eingestellt wird. Das Dorfcafé öffnet ab August wieder regelmäßig. Seinem Vorgänger Horst Wonka dankte er für dessen Arbeit. 15 Jahre Bürgermeister zu sein, sei eine bemerkenswerte Leistung, sagte Beil. An Wonka schätze er dessen unaufgeregte Art und große Geduld. Auch dass er nie nachtragend gewesen sei, Vergangenes schnell abhaken und sofort wieder nach vorne blicken könne, lobte Beil an dem früheren Bürgermeister. All das seien Eigenschaften, die Wonka als Mensch auszeichneten und ein großer Vorteil für das Bürgermeisteramt seien.

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