Fußball Zweiter Test, zweiter Sieg: Deutschland schlägt auch die Niederlande

Völlig lösgelöst: Maximilian Mittelstädt nach seinem ersten Länderspieltor im zweiten Einsatz.
Völlig lösgelöst: Maximilian Mittelstädt nach seinem ersten Länderspieltor im zweiten Einsatz.

14 Länderspiele hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bislang an einem 26. März absolviert – und bislang keines davon verloren. Diese Statistik hat weiter Bestand. Gegen die Niederlande siegte die deutsche Auswahl am Mittwochabend 2:1 (1:1) Zum ausführlichen Bericht über das Testspiel geht es hier.

Bundestrainer Julian Nagelsmann setzte auf die gleiche Startelf wie beim überzeugenden 2:0-Sieg wenige Tage zuvor in Frankreich. Vor der anstehenden Europameisterschaft im eigenen Land sei man inzwischen an einem Punkt, „an dem man Entscheidungen treffen“ müsste, sagte Nagelsmann am Tag vor dem Spiel – und zu denen will er auch stehen.

In dieser Haltung wurde der Coach nun ein wenig auf die Probe gestellt. Denn anders als in Lyon, wo Florian Wirtz nach wenigen Sekunden zur Führung traf, gelang der deutschen Mannschaft gegen die Niederlande kein Auftakt nach Maß. Maximilian Mittelstädt, gegen Frankreich mit einem soliden Debüt im DFB-Trikot auf der linken Abwehrseite, wollte in der 4. Minute auf Innenverteidiger Jonathan Tag spielen. Doch der Pass misslang völlig, Memphis Depay schnappte sich den Ball, legte quer und Joey Veerman traf im 26. Duell der beiden Nachbarn zur frühen Führung. Er wolle nicht jeden Fehler auf die Goldwaage legen, sagte Nagelsmann.

Doppelte Premiere

Muss er auch nicht, denn nur wenige Minuten später stand Mittelstädt erneut im Zentrum. Toni Kroos, der erneut Dreh- und Angelpunkt des deutschen Spiels war, spielte einen Eckball kurz auf Jamal Musiala, der weiter zum Profi vom VfB Stuttgart passte. Mittelstädt nahm aus 18 Metern Maß und schoss den Ball in den linken Torwinkel. Zum ersten Mal erklang die neue Torhymne des DFB: Major Tom von Peter Schilling. Die 48.590 Menschen im ausverkauften Frankfurter Stadion machten ordentlich mit: „Völlig losgelöst ...“ Es wäre ein schönes Motto für die Heim-EM in nicht mal mehr drei Monaten. Ebenfalls Premiere feierten die neuen, lilafarbenen Auswärtstrikots der DFB-Elf.

Nach dem Ausgleich konnte Nagelsmann mit dem Auftritt seiner Mannschaft größtenteils zufrieden sein, zeigte sie doch das, was er sich wünscht: Spielfreude. Die DFB-Elf schnürte die Elftal in der eigenen Hälfte förmlich ein und zeigte ein beeindruckendes Kurzpassspiel. Einzig der rutschige Rasen bereitete der deutschen Mannschaft ein ums andere Mal Probleme. Vor allem allem Musiala verlor des Öfteren den Halt. Dennoch spielte der in der 17. Minute herrlich auf Ilkay Gündogan, doch der DFB-Kapitän vergab aus rund fünf Metern. Erst nach 35 Minuten befreite sich die Niederlande wieder besser.

Mit einem 1:1 nicht zufrieden

In der zweiten Halbzeit wechselte Nagelsmann ein wenig durch, unter anderem kam der Mannheimer Pascal Groß für Gündogan. Nach einem kurzen Bruch im Spiel fand sich die DFB-Elf wieder besser zurecht – und auch die für ein deutsch-niederländisches Duell typischen Emotionen kochten ein bisschen hoch. Hin und wieder übertrieben es die Deutschen mit ihrem Kurzpassspiel, Musiala und der eingewechselte Thomas Müller vergaben gute Gelegenheiten (75., 82.).

Mit dem Unentschieden abfinden wollte sich die deutsche Mannschaft aber nicht so recht. Nach einem Eckball von Kroos kopf-schulterte Niclas Füllkrug ein, der niederländische Torwart Bart Verbruggen kam erst hinter der Linie an den Ball, wie das Vibrieren des Armbands des Schiedsrichters signalisierte (84.). Und als Handspiel wurde es auch nicht gewertet. Dann sangen die Fans nicht mehr „Völlig losgelöst“, sondern einmal mehr: „Oh wie ist das schön.“ Zweimal in Folge kam das zuletzt selten vor.

x