Speyer Schockanruf: 23.000 Euro in Gold und Bargeld von 84-Jähriger erbeutet

Das Geschick der Verbrecher, die alte Menschen um ihr Geld bringen wollen, darf auf keinen Fall unterschätzt werden.
Das Geschick der Verbrecher, die alte Menschen um ihr Geld bringen wollen, darf auf keinen Fall unterschätzt werden.

23.000 Euro in Bargeld und Gold haben Betrüger am Freitag von einer 84-jährigen Frau in Speyer mit einem so genannten Schockanruf erbeutet, einer Variante des Enkeltricks. Das hat die Polizei am Samstag mitgeteilt. Ein angeblicher Medizinprofessor und eine angebliche Krankenschwester hatten sich am Freitag telefonisch bei der 84-jährigen gemeldet und behauptet, der Sohn der Frau befinde sich in einer hilflosen Situation. Angeblich, so die Behauptung, liege der Sohn im Krankenhaus und es seien nun unbedingt Behandlungskosten in Höhe von 27.500 Euro zu begleichen. Tatsächlich brachten die Betrüger die Seniorin dazu, so die Polizei, Bargeld und Gold im Wert von 23.000 Euro an einen unbekannten Abholer zu übergeben, der seither auf der Flucht ist.

Erinnerung an Schmiergeld-Zeiten

Nach Informationen der RHEINPFALZ am SONNTAG gelten „Schockanrufe“ häufig Menschen, die in der früheren Sowjetunion aufgewachsen sind, wo viele Krankenhausbehandlungen tatsächlich erst nach der Zahlung von Schmiergeldern erfolgten. Das bedeutet: Die Betrüger nutzen in diesen Fällen auf perfide Weise die Lebenserfahrungen ihrer Opfer aus. Zudem gehen die Anrufer am Telefon psychologisch äußerst geschickt vor und erzeugen zum Beispiel durch permanentes Reden einen enormen Druck. In der Folge kommt es immer wieder zur erfolgreichen Fällen von Enkeltricks oder Schockanrufen, da in der konkreten Situation frühere Warnungen der Polizei bei den betroffenen Senioren keine Wirkung mehr haben.

Unabhängig davon gilt: Die Polizei warnt dringend davor, Geld an Fremde zu übergeben. Sie rät außerdem, bei verdächtigen Anrufen aufzulegen und sofort unter dem Notruf 110 die Polizei zu informieren.

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