Mannheim Razzia wegen Mietbetrugs: Über 300 Wohnungen durchsucht

Ein Mann wurde wegen des Verdachts auf gewerbsmäßigen Mietbetrug festgenommen.
Ein Mann wurde wegen des Verdachts auf gewerbsmäßigen Mietbetrug festgenommen.

Die Mannheimer Polizei hat am Dienstag und Donnerstag in mehreren Städten insgesamt 330 Wohnungen in 18 Immobilien durchsucht. Hintergrund war der Verdacht auf gewerbsmäßigen Miet- und Subventionsbetrug. Federführend bei der groß angelegten Durchsuchungsaktion war der „BAO West“, eine sogenannte besondere Aufbauorganisation innerhalb der Polizei. Die Ermittlungen hätten sich gegen drei Eigentümer(-familien) von Problemimmobilien und deren Hausverwalter gerichtet, die im Verdacht stehen, gewerbsmäßig Sozialleistungs- und Mietbetrug begangen zu haben. Auch in der Pfalz ist das Problem des Mietbetrugs nicht unbekannt. Im Rahmen der Razzia wurden auch Immobilien in Ludwigshafen und Altrip, sowie in den baden-württembergischen Städten Heddesheim, Ilvesheim und Weinheim überprüft. Nach Angaben der Polizei nutzen sie dabei die meist hilflose Lage der Bewohner aus. Ein Beleg für die Wichtigkeit der Überprüfungen sei der Mietvertrag eines Bewohners gewesen, der für seinen 3,5 Quadratmeter großen Raum, der eigentlich als Notausgang vorgesehen war, 320 EUR Miete zu entrichten hatte.

Schaden von mehreren hunderttausend Euro

Bei der Razzia wurden laut Polizei 330 Wohnungen durchsucht. In den betreffenden 18 Immobilien wurden außerdem melderechtliche Überprüfungen der dort anwesenden Bewohner sowie baurechtliche Überprüfungen durchgeführt. Wegen des Verdachts gefälschter Flächenangaben in Mietverträgen sei auch eine Vermessung der Räume vorgenommen worden.

Ein 55-jähriger Bulgare wurde festgenommen. Er steht nach Angaben der Ermittler in dringendem Tatverdacht, als einer der Hausverwalter gewerbsmäßigen Betrug zum Schaden der Sozialämter betrieben zu haben. Er wurde wegen Fluchtgefahr in eine Justizvollzugsanstalt eingewiesen. Wie die Polizei weiter berichtet, werden auch Ermittlungen gegen einen Mann geführt, der zusammen mit einem der Hausverwalter Unterlagen gefälscht und so Personen unrechtmäßig Corona-Hilfen beschafft haben soll.

Auch Städte der Pfalz betroffen

Bei der Razzia waren über 300 Polizisten im Einsatz. Das vorläufige Ergebnis der Ermittler: Die Verdächtigen sollen unter falschen Angaben soziale Leistungen in einer Höhe von mehreren hunderttausend Euro erschlichen haben. Der Schaden im Bereich des Subventionsbetrugs beziffert sich auf mehrere zehntausend Euro. Der entstandene Schaden durch Mietbetrug sei bislang noch nicht bezifferbar. Die Durchsuchungen hätten Unterlagen zu Tage gefördert, die nun weiter ausgewertet werden müssen. Es werden intensiv ermittelt.

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