Rheinland-Pfalz Prozess um tödlichen Streit wegen Corona-Maske geht auf Zielgerade

Idar-Oberstein: Blumen und Kerzen sind vor einer Tankstelle aufgestellt. Ein junger Kassierer war am 18. September 2021 von eine
Idar-Oberstein: Blumen und Kerzen sind vor einer Tankstelle aufgestellt. Ein junger Kassierer war am 18. September 2021 von einem mit einer Pistole bewaffneten Mann erschossen worden.

Der Prozess um den tödlichen Schuss nach einem Streit um das Tragen einer Corona-Schutzmaske im September 2021 in Rheinland-Pfalz geht weiter und nähert sich langsam dem Ende. Ursprünglich fünf Verhandlungstermine hatte das Landgericht in rheinland-pfälzischen Bad Kreuznach für die neue Woche angesetzt - aus gesundheitlichen Gründen wurden zwei allerdings abgesagt. Am Mittwoch soll der Prozess nun weitergehen.

Ob es dann tatsächlich zu den Plädoyers kommt, bleibt abzuwarten. Schon einmal hatten Beobachter damit gerechnet, doch dann legte die Verteidigung des 50-Jährigen einen Befangenheitsantrag gegen den psychiatrischen Gutachter vor. Dadurch hat sich der weitere Ablauf verzögert. Der Gutachter hatte dem Angeklagten trotz dessen Alkoholisierung bei der Tat volle Schuldfähigkeit attestiert.

Tat löste bundesweit Entsetzen aus

Wie es in dieser Woche weitergehen wird, ist offen. Nach der Entscheidung über den Befangenheitsantrag gegen den Gutachter ist es möglich, dass Staatsanwaltschaft und Verteidigung ihre Plädoyers halten. Insbesondere nach den beiden Terminabsagen könnte der Verlauf aber ins Stocken geraten. Denkbar ist auch, dass die Verteidigung neue Beweisanträge einbringt, was den weiteren Fortgang verzögern würde.

Die Tat am 18. September 2021 an einer Tankstelle in Idar-Oberstein hatte bundesweit für Aufsehen und Entsetzen gesorgt. Der Ablauf ist weitgehend geklärt: Laut Anklage und eigenen Angaben des Angeklagten vor Gericht war der 50-jährige Deutsche in der Tankstelle mehrere Dosen Bier kaufen. Dabei geriet er mit dem 20-jährigen Mann hinter der Verkaufstheke in Streit, weil dieser ihn aufforderte, einen Mund- und Nasenschutz zu tragen. Danach besorgte sich der 50-Jährige Bier in einer anderen Tankstelle, fuhr nach Hause, holte einen Revolver, kehrte in die Tankstelle zurück und erschoss den Mitarbeiter.

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