Studie im Saarland Polit-Forscher: Haustürwahlkampf hat nicht ausgedient

Eine „Klingelpartie“ kann sich für Politikerinnen und Politiker lohnen.
Eine »Klingelpartie« kann sich für Politikerinnen und Politiker lohnen.

Haustürwahlkampf ist nicht „out“, sondern hat laut Politikwissenschaftlern der Uni Trier weiterhin ebenso großes Potenzial, Wähler zu motivieren, wie es Plakatkampagnen, TV-Duelle und der Wahlkampf in sozialen Medien haben.

„Wenn man es richtig macht, kann Haustürwahlkampf sehr erfolgreich sein“, sagt der Forscher Marius Minas. In der Studie untersuchten er und ein Kollege den Haustürwahlkampf der SPD vor der Landtagswahl 2022 im Saarland aus der Perspektive von Kandidatinnen und Kandidaten. Die Saar-SPD hatte nach eigenen Angaben 90.000 der insgesamt etwa 475.000 Haushalte im Saarland persönlich kontaktiert – das waren etwa 300 bis 500 Kontakte pro Wahlkämpfer und Wahlkämpferin. Am Ende hat die SPD 43,5 Prozent der Stimmen eingefahren und kann im Saarland seither allein regieren.

Zur tatsächlichen Wirkung der Kampagne auf die Wähler trifft die Studie keine Aussage. Der Haustürwahlkampf entfalte seine Stärken in der Mobilisierung, also der Aufforderung zur Wahl zu gehen, nicht darin, Sympathisanten anderer Parteien von einem Wechsel zu überzeugen, sagt Minas. Eine zweite Studie zu den Europa- und Kommunalwahlen soll die Konsequenzen der Haustürstrategie aus Wählersicht beleuchten sowie die Frage, ob sich die Erkenntnisse auf andere Länder übertragen lassen.

x