Politik Neuer Bundespräsident wird gewählt

Das Schloss Bellevue in Berlin ist zur blauen Stunde beleuchtet. Am Sonntag wird die Bundesversammlung den Bundespräsidenten wäh
Das Schloss Bellevue in Berlin ist zur blauen Stunde beleuchtet. Am Sonntag wird die Bundesversammlung den Bundespräsidenten wählen. Die Wiederwahl von Amtsinhaber Steinmeier gilt als wahrscheinlich.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier steht vor seiner Wiederwahl und damit einer zweiten Amtszeit. Wenn an diesem Sonntag die Bundesversammlung in Berlin zusammentritt, um ein neues Staatsoberhaupt zu wählen, ist die Bestätigung des Amtsinhabers sicher. Der 66-Jährige wurde von den Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP sowie von der CDU/CSU-Opposition nominiert. Zusammen haben sie in der Bundesversammlung eine breite Mehrheit. Steinmeier ist erst der fünfte Bundespräsident, der für eine zweite Amtszeit antritt. Zuletzt tat dies 2009 Horst Köhler, der dann aber ein Jahr später zurücktrat.

Gegen den Amtsinhaber kandidieren für die Linke der Mediziner Gerhard Trabert (65) und für die AfD der Ökonom Max Otte (57), der Mitglied der CDU ist. Außerdem haben die Freien Wähler die Physikerin Stefanie Gebauer (41) nominiert. Alle drei haben angesichts der Mehrheitsverhältnisse jedoch keine Chancen.

Was ist die Bundesversammlung?

Die Bundesversammlung ist das größte parlamentarische Gremium in Deutschland. Seine einzige Aufgabe ist die Wahl des Staatsoberhaupts alle fünf Jahre. Sie setzt sich zusammen aus den Abgeordneten des Deutschen Bundestags und einer gleich großen Zahl von Mitgliedern, die die 16 Landtage entsenden. Da der Bundestag derzeit 736 Abgeordnete zählt, besteht die Bundesversammlung aus 1472 Wahlfrauen und -männern - so viele wie nie zuvor.

SPD, Grüne, FDP und CDU/CSU stellen zusammen 1223 der insgesamt 1472 Mitglieder. Die AfD kommt auf 151 und die Linke auf 71 Delegierte. Die Freien Wähler sind mit 18 Wahlfrauen und -männern vertreten, der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) mit 2. Außerdem gibt es einige Fraktionslose.

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