Tübingen Grausame Affen-Versuche an Forschungsinstitut?

Ein Langschwanzmakake in einem Labor. Diese Aufnahme entstand nicht in dem Tübinger Labor, gegen das sich die Vorwürfe richten,
Ein Langschwanzmakake in einem Labor. Diese Aufnahme entstand nicht in dem Tübinger Labor, gegen das sich die Vorwürfe richten, sondern im Magdeburger Leibniz-Institut für Neurobiologie.

Bei Experimenten in einem Forschungsinstitut in Tübingen sollen Affen grausam gequält worden sein. Entsprechende Vorwürfe hat der Verein „Ärzte gegen Tierleid“ (ÄgT) veröffentlicht; zuerst hatte der Südwestrundfunk (SWR) berichtet.

Demnach soll eine Veterinärpathologin des Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamts Stuttgart im Jahr 2009 bei mindestens zwei toten Affen, die zuvor als Versuchstiere genutzt worden waren, Verletzungen vorgefunden haben, die auf eine Misshandlung hindeuten und nach der Einschätzung des Vereins ÄgT nichts mit seriöser Forschung zu tun haben.

Die Vorwürfe sind gegen das Max-Planck-Institut (MPI) für Biologische Kybernetik gerichtet. Dieses experimentiert unter anderem mit Schnittstellen zwischen biologischem Gewebe und Technik. Das Institut hatte sechs Kadaver von Affen an die Veterinäre weitergegeben. Bei dreien habe der Kopf gefehlt, bei einem sei der Kopf unverletzt gewesen. Bei zweien allerdings habe die Veterinärin alarmierende Verletzungen festgestellt: ÄgT schreibt von Bohrlöchern im Schädelknochen, Stichverletzungen im Gehirn, Entzündungen der Gehirn- und Rückenmarkshäute und einer Schädelfraktur.

Die entsprechenden Unterlagen seien dem Tierschutzverein erst jetzt zugespielt worden. Auch das ZDF-Magazin „Frontal“ hat berichtet.

Das MPI hat die Hirnforschung mit Primaten im Jahr 2017 eingestellt, allerdings erhebt ÄgT den Vorwurf, dass tierquälerische Versuche an anderen Instituten weitergingen.

Bericht des SWR

Presseveröffentlichung der „Ärzte gegen Tierversuche“

x