Lkw-Bauer Daimler Truck wird eigenständig

Martin Daum (61) soll auch künftig das Lkw- und Bus-Geschäft leiten.
Martin Daum (61) soll auch künftig das Lkw- und Bus-Geschäft leiten.

Die Aktionäre von Daimler haben am Freitag der Aufspaltung des Auto- und Lkw-Bauers zugestimmt. Damit wird es künftig zwei eigenständige Unternehmen geben: Mercedes-Benz als Produzent von Premium-Pkw und Daimler Truck, den weltweit größten Lastwagenhersteller. Die Aufspaltung soll noch im Jahr 2021 vollzogen werden.

Wie im Vorfeld von Daimler erwartet, haben die Anteilseigner den Schritt mit großer Mehrheit gebilligt. Mit der Aufspaltung sollen beide dann getrennten Unternehmen flexibler werden. Experten erhoffen sich auch mehr Gewinne. Die außerordentliche Hauptversammlung fand wegen der Corona-Beschränkungen online statt.

Martin Daum soll Steuer übernehmen

Bei Mercedes-Benz soll der amtierende Daimler-Chef Ola Källenius (52) Vorstandsvorsitzender werden, das Steuer bei Daimler Truck soll Martin Daum (61) übernehmen, der aktuell bereits das Lkw- und Bus-Geschäft bei Daimler leitet.

Der Wörther Betriebsratschef Thomas Zwick nannte die Abspaltung im Vorfeld eine Chance, die Nutzfahrzeugstandorte „aktiv und nachhaltig“ mitzugestalten – „von der Produktion bis zum Servicegeschäft“. Im südpfälzischen Wörth betreibt Daimler das weltweit größte Lkw-Montagewerk mit rund 10.000 Mitarbeitern. Betroffen von den Plänen ist auch das Nutzfahrzeug-Motorenwerk in Mannheim (rund 4800 Mitarbeiter). Die vereinbarte Beschäftigungssicherung bis 2030 soll auch nach der Abspaltung gelten.

Die Tochterfirma Evobus, die am Standort Mannheim ein Werk für Stadtbusse betreibt (rund 3700 Beschäftigte), soll Bestandteil der künftig eigenständigen Truck Holding AG bleiben.

Fragen und Antworten: Was bedeutet die Aufspaltung für die Beschäftigten?

Kommentar: Wörth wird von der Aufspaltung profitieren

x