Neustadt Zunächst keine Sitzplätze an Hellerhütte

Der Außenbereich der Hellerhütte bleibt bis auf weiteres gesperrt.
Der Außenbereich der Hellerhütte bleibt bis auf weiteres gesperrt.

Viele Wanderer und Mountainbiker waren froh, als der Thekenverkauf in Pfälzerwald-Hütten wieder erlaubt wurde. Doch haben noch nicht alle Häuser wieder geöffnet. In der Hellerhütte des Neustadter Pfälzerwald-Vereins werden zwar Speisen und Getränke verkauft, doch sitzen darf man dort nicht. Einen RHEINPFALZ-Leser ärgert das.

Als Hans Kiefer mit seiner Frau und seinem Sohn vergangenen Samstagmittag die Hellerhütte des Neustadter Pfälzerwald-Vereins besuchte, war die Freude groß, als diese nach der coronabedingten Pause wieder geöffnet hatte. Nicht ganz so erfreut war die Familie aber darüber, dass der Außenbereich komplett mit gelben Plastikbändern abgesperrt war. „Wir hatten zum Glück unsere Vesper dabei. Aber uns kamen sehr viele Menschen mit vollen Schoppengläsern und Bratwurstbrötchen in den Händen entgegen, die nicht wussten, wo sie damit hin sollten.“

So hätten Baumstümpfe als Sitzgelegenheiten herhalten müssen. Unverständlich für die Familie war, dass die Hütte – trotz des vielen Platzes im Außenbereich – nur Schorle und Essen „to go“, also einen Fensterverkauf anbietet. Und das, obwohl der Verkauf von Getränken und Speisen über die Theke seit 25. Mai wieder erlaubt ist. Das sei schade für alle Wanderer und Radfahrer, so der 80-Jährige aus Speyerdorf. Zudem seien die Toiletten verschlossen gewesen.

Areal nicht überschaubar

Über das Pfingstwochenende zählte das Hellerhütten-Team zwischen 400 und 500 Gäste. „Ich verstehe, wenn es für den einen oder anderen schwierig ist, dass er sich auf Baumstämme setzen muss und nicht auf die Toilette kann, vor allem für unser älteres Publikum“, sagt Ralf Keller, Pächter der Hellerhütte. „Aber solange das Land keine weitreichenden Lockerungen beschließt, können wir den Außenbereich nicht öffnen.“

Mit 600 bis 700 Plätzen sei das Areal vor und hinter dem Haus im Vergleich zu anderen, kleineren Hütten im Pfälzerwald nicht überschaubar. „Wir müssten für beide Seiten jeweils zwei Leute einstellen, die den Besuchern Tische zuweisen und darauf achten, dass Abstände eingehalten werden. Das ist rein finanziell nicht machbar“, so Keller, der sein Personal seit drei Wochen für den Fensterverkauf an Wochenenden und Feiertagen aus der Kurzarbeit holt. Und auch drinnen sei es schwierig, den Mindestabstand zu wahren, da der Gang zur Theke für zwei sich entgegenkommende Gäste zu eng sei. Und einen zweiten Ausgang für ein „Einbahnstraßensystem“ gebe es nicht.

Hoffen auf nächste Verordnung

Viele Besucher fragten nach, was es mit dem Sperrband draußen auf sich habe. „Die allermeisten haben Verständnis dafür und freuen sich, dass wir überhaupt offen haben. Aber es gibt auch welche, die deshalb schlechte Bewertungen auf Google hinterlassen“, berichtet Keller resigniert. Hinweise zur aktuellen Lage seien sowohl an der Hütte angebracht als auch online nachzulesen.

Der Hüttenwirt hofft nun auf die nächste Corona-Verordnung und weitergehende Lockerungen. Kommende Woche will er sich mit dem Ordnungsamt in Verbindung setzen: „Vielleicht ist es ja möglich, dass wir wieder Selbstbedienung anbieten. Sofern es sich im Gang zur Theke nicht staut. Ganz nach dem Motto: einer geht rein, einer raus, natürlich mit Mundschutz.“ Dann könne man auch den Außenbereich wieder öffnen.

Internet

www.hellerplatzhaus.de
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