Neustadt/Hassloch Tafel: Neuer Förderverein gegründet

Lebensmittelspenden für die Tafel werden immer weniger.
Lebensmittelspenden für die Tafel werden immer weniger.

Die Tafel Neustadt-Haßloch hat es nicht leicht. Noch immer gilt ein Aufnahmestopp. Und selbst die Versorgung der bisherigen Kunden wird immer schwieriger. Ein neuer Förderverein will helfen.

Immer mehr Kunden, immer weniger Lebensmittelspenden: Die Tafel hat es schwer zurzeit. Noch immer müssen die Einrichtungen in Neustadt und Haßloch – vereint in einem Verein – Bedürftige, darunter Geflüchtete aus der Ukraine, abweisen. Nachdem es zuletzt immer mehr geworden waren. Zeitweise standen sogar ganze Menschentrauben vor der Tür, berichtet Eva-Maria Buchenberger, Mitglied im Tafel-Vorstand. „Das ist eine Belastung für alle Beteiligten, auch psychisch.“

Das große Problem: „Unsere Fahrer fahren jeden Morgen die Geschäfte ab. Aber die Supermärkte und Discounter kalkulieren anders, es bleibt kaum noch etwas für uns übrig.“ An den Ausgabetagen sei das Tafel-Team – aktuell personell gut aufgestellt – innerhalb einer Stunde mit dem Tütenpacken fertig. Das sei früher ganz anders gewesen. Zurzeit würden etwa 700 Menschen in Neustadt und 300 in Haßloch versorgt.

Vorbild aus Kreis Germersheim

Auf die prekäre Situation der beiden Einrichtungen ist auch das Ukraine-Netzwerk aufmerksam geworden, vor allem beim Basar. Denn einige Ukrainer, die sich dort mit dem Nötigsten ausstatten, waren oder sind auch Kunden der Tafel. Weil die Tafel kein Geld, sondern nur Lebensmittel annehmen dürfe, habe sie gefragt, was die Tafel benötige, erzählt Netzwerk-Mitglied und Gimmeldingens Ortsvorsteherin Claudia Albrecht. Buchenberger verwies auf einen Förderverein im Landkreis Germersheim, der Spenden sammle und davon Lebensmittel für die dortige Tafel einkaufe. Das würde auch für Neustadt und Haßloch passen.

Albrecht nahm sodann Kontakt zu den Germersheimern auf, ließ sich deren Satzung schicken. Ein Dutzend Mitstreiter fand sich schnell – aus der Lokalpolitik, aus dem Ukraine-Netzwerk und Privatpersonen. Sie alle – drei waren über Video zugeschaltet – feierten dann am Dienstagabend die Geburtsstunde des Fördervereins „Freunde der Tafel Neustadt-Haßloch“ in der Gimmeldinger Meerspinnhalle.

Möglichst viele Daueraufträge

Ziel ist es, so Albrecht, so viele Spenden-Daueraufträge wie möglich zu generieren – „und wenn es nur ein paar Euro pro Monat sind“. Der Förderverein könne jede Woche bei der Tafel fragen, was sie benötige und entsprechend einkaufen. „Drückerkolonnen“ könnten vor Supermärkten um Spenden bitten. Natürlich könne jeder Interessierte Mitglied werden. Auch der Mitgliedsbeitrag von mindestens 25 Euro – die Grenze ist nach oben hin offen – soll gespendet werden. „Es ist ein Skandal, dass die Supermärkte noch immer Lebensmittel wegwerfen, deren Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist“, so Albrecht.

Das Amtsgericht muss die Gründung des Fördervereins noch absegnen, dann kann er loslegen. Einen ersten Kontakt zum Hallenmeister des Pfalzmarkts in Mutterstadt gebe es bereits, so Albrecht. Silvia Kerbeck, Ortsvorsteherin von Haardt, teilte mit, dass die Lions Clubs in Neustadt und Haßloch bereits größere Spenden angekündigt hätten.

Vorstand

Vorsitzende Claudia Albrecht, Stellvertreterin Gisela Brantl, Schatzmeisterin Jutta Fillibeck, Schriftführerin Silvia Kerbeck, Beisitzer Pascal Bender, Andreas Böhringer, Clemens Stahler, Kassenprüfer Brigitta Heil und Finn Klein

x