Meckenheim Streuobstwiese: Daumengroßer Dauergast im Nistkasten

Gerade mal tennisballgroß: das Nest der Zwergmaus, eines der kleinsten Nagetiere der Welt.
Gerade mal tennisballgroß: das Nest der Zwergmaus, eines der kleinsten Nagetiere der Welt.

40 Vogelnistkästen haben Aktive der Meckenheimer Streuobstwiesen-AG auf der Wiese am Schleitgraben überprüft und gereinigt. Entdeckt wurde dabei auf dem Areal wieder das Nest eines possierlichen Vierbeiners, der Dauergast auf der Wiese ist.

„In der Mehrzahl waren es Kohl- und Blaumeisen, die die Nisthöhlen vergangenes Jahr zum Brüten benutzt haben“, bilanziert Jürgen Morlock von der Streuobstwiesen-AG. Daneben wurden Nester von Staren und erfreulicherweise auch wieder vom seltenen Feldsperling gefunden, der in manchen Teilen des Kreises Bad Dürkheim schon ausgestorben ist, so Morlock. In Meckenheim hält sich diese Sperlingsart mit dem markant braunen Oberkopf weiterhin.

„Es gab auch einige Leerstände und Doppelbelegungen mit zwei Nestern übereinander bei den Nistkästen“, sagt Morlock. Im Gegensatz zu vorherigen Überprüfungen seien diesmal allerdings keine in den Höhlen überwinternden Gelbhalsmäuse angetroffen worden, die den Aktiven beim Öffnen der Nistkästen sonst immer blitzschnell entgegengekommen und schnurstracks in die Tiefe gesprungen waren.

Ein schöner Fund war bei der Aktion das Auffinden des Nests einer Zwergmaus. Die nur etwa daumengroße Art legt für die Jungenaufzucht gut tennisballgroße Kugelnester zwischen Halmen in – für sie – luftigen Höhen von etwa einem Meter an. Nester der Zwergmaus, die eines der kleinsten Nagetiere der Welt ist, werden auf der Meckenheimer Obstwiese mit schöner Regelmäßigkeit entdeckt.

Stammgast auf der Meckenheimer Streuobstwiese ist auch der Mäusebussard, der auf den hohen Pappeln im Wäldchen des östlichen Teils des Schleitgrabens residiert. „Wir haben ja nicht nur Höhlenbrüter“, erklärt Morlock. Auf der Fläche gibt es auch Freibrüter wie zum Beispiel Amseln, Elstern, Buch- und Distelfinken, die in den Astgabelungen der Obstbäume ihre Nester anlegen, sowie Spechte, die sich ihre Höhlen in den Bäumen des Schleitgrabens selbst zimmern. Dazu gesellen sich auf der Streuobstwiese an Bodenbrütern Fasane und Rebhühner.

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