Neustadt Neustadt wehrt sich weiter gegen die Haßlocher Baumarktpläne

Der Neustadt Globus-Baumarkt und ...
Der Neustadt Globus-Baumarkt und ...

Die Größenreduzierung der Nachbarn geht den Stadtplanern der Bauverwaltung nicht weit genug. Außerdem seien die erwarteten Umsätze zu niedrig angesetzt.

Von rund 14.200 auf 10.750 Quadratmeter hat Haßloch im Entwurf für einen Bauhaus-Baumarkt nördlich des Bahndamms die Verkaufsfläche bereits reduziert. Dem Neustadter Stadtvorstand ist das noch zu wenig. „Die nun gewählte Verkaufsfläche ist doppelt so hoch wie der Eigenbedarf, der für das Haßlocher Einzelhandelskonzept ermittelt wurde“, heißt es in einer Stellungnahme der Neustadter Planungsabteilung für die Bauausschusssitzung am Donnerstag. Das führe zu einem regionalen Ungleichgewicht in der Region. Neustadt hatte sich bereits unter Oberbürgermeister Hans Georg Löffler (CDU) bei der ersten Offenlegung der Pläne im Vorjahr gewehrt und sogar mit einer Klage gedroht. Daraufhin hat die Gemeinde Haßloch für die zweite Offenlage der Pläne den befahrbaren Verkaufsbereich (Drive-In), der mit 3500 Quadratmetern vorgesehen war, komplett gestrichen. Das Ausstellungsgelände für Gartenhäuser soll nun von 708 auf 536 Quadratmeter reduziert werden. Allerdings steigt die überdachte Freiverkaufsfläche im neuen Entwurf von 2126 auf 2418 Quadratmeter. Löffler-Nachfolger Marc Weigel (FWG) hält am Widerstand fest. Seine Verwaltung verweist darauf, dass laut Gutachten nur 16 Prozent der Besucher des Bauhaus-Marktes aus Haßloch kämen, 45 Prozent hingegen aus Neustadt. Fast ein Drittel der Umsätze käme zusätzlich von außerhalb der beiden Zentren, womit Haßloch die laut Rechtssprechung maximal mögliche Auswirkung komplett ausreize. Neustadt wirft den Haßlocher Gutachtern zudem vor, erwartete Umsätze mit 1560 Euro pro Quadratmeter im Jahr deutlich zu niedrig anzusetzen. Laut dem Internet-Statistikportal Statista.com kämen Bauhaus-Baumärkte auf 1900 bis 2100 Euro pro Quadratmeter. Die gleiche Quelle spricht für Globus und Hela, die es beide in Neustadt gibt, von 1850 bis 2050 Euro, bei Hornbach gar von 2200 bis 2400 Euro. Einen Hornbach-Markt gibt es in Neustadt nicht – nur die Zentrale des Konzerns ist in der Turenne-Kaserne ansässig. Auch die Industrie- und Handelskammer sowie der Verband Region Rhein-Neckar würden die angenommene Flächenproduktivität des Haßlocher Gutachtens als zu gering beurteilen. Der für Bauhaus prognostizierte Jahresumsatz von 14 Millionen Euro sei deshalb deutlich zu niedrig angesetzt. Neustadt verweist darauf, dass der Haßlocher Markt von seinen Ortsteilen Königsbach, Gimmeldingen, Mußbach und Teilen von Lachen-Speyerdorf ebenso schnell zu erreichen wäre wie die beiden Neustadter Märkte im Weinstraßenzentrum. Vor diesem Hintergrund sei die im Haßlocher Gutachten vorausgesagte abfließende Kaufkraft mit 4,1 Millionen Euro viel zu niedrig angegeben. 

... der gegenüberliegende Hela-Markt, der zum gleichen Konzern gehört.
... der gegenüberliegende Hela-Markt, der zum gleichen Konzern gehört.
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