Neustadt Kommunikation klappt

Wiese statt Wohnmobilstellplatz: Dirk Herber am Rewe-Markt.
Wiese statt Wohnmobilstellplatz: Dirk Herber am Rewe-Markt.

Für Dirk Herber war es zunächst eine Umstellung. Wie für andere Ortsvorsteher auch, die der CDU angehören. Denn mit dem Wechsel im Amt des Oberbürgermeisters vom CDU-Mann Hans Georg Löffler auf den FWG-Mann Marc Weigel nimmt der OB nicht mehr automatisch an den CDU-Fraktionssitzungen teil.

Dass sich damit die Kommunikation verschlechtert haben könnte, sieht der Mußbacher Ortsvorsteher und CDU-Landtagsabgeordnete allerdings nicht: „Wir sind im selben Alter und kennen uns seit Jahren“, beschreibt er andere, neue Vorteile. Wobei das gemeinsame Alter es erleichtere, sich über andere Kommunikationswege, wie übers Internet, auszutauschen. Außerdem, so Herber, seien die Freien Wähler von ihrer grundsätzlichen Einstellung „auch nicht so weit von meiner CDU entfernt“. Hält diese Verbindung an, könnte sich nach Herbers Einschätzung ein Wunsch erfüllen, den er im vergangenen Jahr vor der OB-Wahl ausgesprochen hatte: Dass der „Neue“ bitte kein Einzelkämpfer sein sollte und eine gute, direkte und auch vertrauensvolle Kommunikation pflegt. Indes sind seine Wünsche an die Verwaltung nach wie vor nicht wirklich erfüllt. Obwohl es in Sachen Wohnmobilstellplatz durchaus so aussah. Endlich stünde sowohl im Haushalt der Stadt als auch im Haushalt der Tourist, Kongress und Saalbau GmbH Geld dafür bereit, doch tue sich weiterhin nichts, beschreibt Herber seine eigene Enttäuschung und jene des Mußbacher Ortsbeirats. Dabei wäre der Platz beim Rewe-Markt relativ einfach anzulegen. Nur auf dauernde Nachfrage von Ortsvorsteher und Ortsbeirat sei die Planung für das Bahnhofsgelände nach außen vergeben worden, da die Bauabteilung dafür keine Zeit habe. Wichtig wäre es nun, wo ein Ärztezentrum komme und das Diakoniewerk Zoar baue, dass auch der dahinterliegende Rest der Fläche überplant werden könne, um das Pferd nicht von hinten aufzuzäumen, erläutert Herber ein dringendes Anliegen. Die Idee des Ortsbeirats: ein Studentenwohnheim, gern unter Beteiligung der Wohnungsbaugesellschaft. Ansonsten bleibt es beim Mußbacher Ortsvorsteher bei Wünschen, die fast schon seit Alters her bestehen: den Dorfschlittweg als echte Verbindungsstraße auszubauen und ein Neubaugebiet Dorfschlittweg auszuweisen. Da das in Frage kommende Gelände in Flächennutzungsplan und Regionalplan als Grünzug ausgewiesen ist, müssten diese geändert werden. Die planerische Alternative – ein Zielabweichungsverfahren – wäre einfach viel zu aufwendig. Auch den Wunsch nach einer direkten fußläufigen Verbindung in „unser Naherholungsgebiet“, also den Ordenswald, will Herber nicht aufgeben: einen Überweg über die Bahngleise am Sportplatz – „so utopisch das nach wie vor klingen mag“ und obwohl der Wunsch auch bei den Arbeiten für die Schnellbahntrasse Paris-Ostfrankreich-Südwestdeutschland (POS) nicht erfüllt worden sei. Die Serie Seit 1. Januar ist Marc Weigel Oberbürgermeister von Neustadt. Wir haben vor der Wahl die Ortsvorsteher gefragt, was sie von dem neuen Verwaltungschef erwarten. Nun geht es darum, ob ihre Erwartungen erfüllt wurden.

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