Neustadt Kommentar: Agieren statt reagieren

Egal, ob Brigitte van der Jagt, die Vertreter der Familie Röther oder Jochen Stahler – sie sind alle Unternehmer und es ist legitim, zu versuchen, für sich das beste herauszuholen. So funktioniert Marktwirtschaft. Der Stadt sind in Sachen Hertie zum Teil die Hände gebunden. Sie kann die Rahmenbedingungen verändern, was sie mit einem neuen Bebauungsplan getan hat. Sie könnte sich aber auch aktiv und öffentlich Gedanken darüber machen, wie die leerstehende Immobilie am besten genutzt werden kann. Es hat wirklich keinen Sinn, die Kannibalisierung des Textilhandels zu fördern. Sinnvoll wäre zum Beispiel gewesen, wenn der Media-Markt in die Innenstadt umgezogen wäre. Das Unternehmen war nicht abgeneigt. Eine Stadt, die solche Prozesse aktiv begleiten will, braucht einen hauptamtlichen Wirtschaftsförderer, den es nicht mehr gibt. Das kann nicht Kämmerer Stefan Ulrich oder im Fall Hertie mit Andreas Günther der Fachbereichsleiter Zentrale Dienste zusätzlich tun. Die Bauruine Hertie fällt in den Verantwortungsbereich von Oberbürgermeister Hans Georg Löffler, der auch nach der Dezernatsneuverteilung die Schlüsselressorts Finanzen, Bauen, Personal bei sich vereint. Städte entwickeln sich nur weiter, wenn ihre Oberbürgermeister agieren und nicht nur reagieren. Das ist das Problem von Neustadt.

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