Neustadt Kerweradrennen in Duttweiler gerettet

Auf dem Neujahrsempfang hat Ortsvorsteher Kay Lützel seine neue Mitarbeiterin Kirstin Pahl vorgestellt.
Auf dem Neujahrsempfang hat Ortsvorsteher Kay Lützel seine neue Mitarbeiterin Kirstin Pahl vorgestellt.

Duttweilers Ortsvorsteher Kay Lützel hatte es besonders eilig und lud schon für Dienstagabend zum Neujahrsempfang in die Festhalle ein. Vor rund 100 Gästen sorgte er für einige Lacher und hatte gute Neuigkeiten.

Als Kay Lützel im Juni 2023 an seiner Rede zur Kerweeröffnung feilte, musste er auch eine eher traurige Passage einarbeiten. Denn das große Radrennen ist seit Jahrzehnten zwar eine schöne Tradition im Weindorf, aber die 34. Auflage schien die letzte zu werden. Der Grund laut Lützel damals: Roswitha Mann, die den größten Teil des Radrennens organisiert hatte, ist jetzt 80 Jahre alt, und es fehlt an Nachwuchs. Doch der ausrichtende Verein, der RSC Neustadt, hat tatsächlich eine neue Lösung gefunden, wie Lützel nun am Neujahrsempfang vor rund 100 Gästen in der Festhalle verkünden konnte. Mann ziehe sich zwar wie geplant aus der Organisation zurück, aber der neue RSC-Vorstand wolle am Kerweradrennen festhalten. „Der Vorstand hat gesagt, dass das Rennen in Duttweiler aufgrund des Streckenprofils etwas Besonderes ist“, so Lützel. „Das ist super, ich freue mich“, meinte der Ortsvorsteher mit Blick auf den Erhalt der Kerwetradition und bekam dafür viel Applaus.

Das Kerweradrennen findet 2024 zum 35. Mal statt.
Das Kerweradrennen findet 2024 zum 35. Mal statt.

Investitionen stehen in diesem Jahr bei den drei Bushaltestellen an. Sie sollen alle barrierefrei und so verlegt werden, dass sie gleichmäßig über den Ort verteilt sind. Außerdem gibt es einen neuen Spielplatz in der Kreuzbergstraße, der an die Zeit des Gäubähnl-Bahnhofs erinnern soll. „Ich hoffe, dass der Spielplatz bis zur Kerwe fertig ist und die Kinder dann in den Zug einsteigen können“, sagte Lützel. Ebenfalls bis zur Kerwe Ende Juni sollen alle Haushalte in Duttweiler ans Glasfasernetz angeschlossen sein. Obwohl es ein paar Probleme bei den Bauarbeiten und Verzögerungen gegeben habe, bleibe er zuversichtlich. Lützel: „Wichtig ist: Es läuft.“

Der Ortsvorsteher als Dalai Lützel

Duttweiler kann in diesem Jahr am 16. März zudem 50 Jahre Eingemeindung nach Neustadt feiern. Der Ort sei ein „gutes Geschäft“ für die Stadt gewesen, meinte Lützel, und verwies auf die mitgebrachte Infrastruktur wie Wasserturm, Schwimmbad, Kanal und Strom. Zum runden Geburtstag habe er nun aber auch ein paar Wünsche, so Lützel: neue Bürgersteige, den Ausbau des Stromnetzes, sodass jeder in Duttweiler eine Photovoltaikanlage betreiben kann, und eine Speichermöglichkeit, damit der Ort ganzjährig beim Strom komplett autark sein könne.

Lützel unterhielt seine Zuhörer augenzwinkernd und sorgte mit Anmerkungen für einige Lacher. Die wurden am Ende besonders laut, als der Ortsvorsteher allen mit Zitaten von Albert Schweitzer und dem Dalai Lama viel Glück im neuen Jahr wünschte. Denn auf der Leinwand erschien dann Lützel selbst in einem Dalai-Lama-Gewand: „Als Dalai Lützel lass’ ich mein positives Karma auf Duttweiler wirken. Habt Vertrauen.“

Weinprinzessin Lena I. dankte den örtlichen Vereinen für das „umfassende Programm“ für 2024, das in einem Freizeitplaner zusammengefasst worden ist. Außerdem rief sie alle dazu auf, sich zu engagieren: „Wir haben so viele Vereine, da findet jeder etwas. Engagement ist immer willkommen.“

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