Lambrecht Kein umfassender Hochwasserschutz möglich

Überschwemmung in Neidenfels im Juni 2021.
Überschwemmung in Neidenfels im Juni 2021.

Auch Orte in der Verbandsgemeinde Lambrecht waren in der Vergangenheit immer wieder von Überschwemmungen betroffen. Ende Juni 2021 betraf es beispielsweise Neidenfels. Wie kann sich die Verbandsgemeinde besser dagegen wappnen?

Ein Hochwasserschutzkonzept ist bereits vor einiger Zeit in Auftrag gegeben worden. Jetzt liegt das Ergebnis vor. Mirco Lang, Mitarbeiter des beauftragten Ingenieurbüros Dilger, stellte es im Verbandsgemeinderat vor. In dem Konzept sind kleine und große Maßnahmen aufgelistet, die überall dort, wo es Probleme mit zu viel Wasser geben könnte, möglich wären. Dabei wird unterschieden zwischen Hochwasser, das durch starken Regen entsteht, und Hochwasser, das entsteht, weil Bäche über ihre Ufer treten.

Die größeren Maßnahmen seien teuer und meist schwer zu realisieren, so Lang. Er betonte, dass ein umfassender Hochwasserschutz nicht möglich sei, weil es nicht machbar sei, so massive Schutzmaßnahmen zu treffen, die gegen sehr große Wassermengen wirksam sind. Für Privatpersonen gebe es keine finanzielle Förderung für Investitionen in den Schutz vor Hochwasser. Vorhaben von Gemeinden könnten teilweise gefördert werden.

Gefahrenbewusstsein stärken

Lang forderte dazu auf, intensive Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben, um den Bürgern das ständiges Gefahrenbewusstsein zu vermitteln. Damit solle man bereits bei Kindern und Jugendlichen beginnen. Das Ingenieurbüro hatte selbst zu zwei Beteiligungsveranstaltungen eingeladen und war außerdem in jeder Gemeinde vor Ort. Lang erinnerte daran, dass es für einzelne Orte, etwa Lambrecht, vor etwa zehn Jahren schon einmal Überlegungen zum Hochwasserschutz gegeben habe.

„Wie geht es jetzt weiter, hören wir in zehn Jahren wieder so einen Vortrag ?“, fragte Peter Seelmann (CDU). Ralf Kretner (CDU) regte an, dass in den Räten der Gemeinden darüber gesprochen werden soll, ob Maßnahmen zum Hochwasserschutz möglich sind. Die Verbandsgemeindeverwaltung müsse eventuelle Maßnahmen der Gemeinden koordinieren, so Philipp Fuchs (FWG).

Starkregen kann jede Gemeinde treffen. Zu den generellen Verbesserungsmöglichkeiten zählen die Gewässerunterhaltung, die Vermeidung von Erosion und bessere Versickerungsmöglichkeiten. Starkregenkonzepte zu erstellen, wird vom Land Rheinland-Pfalz gefördert.

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