Neustadt Junger Wassertrupp zur Stelle

Teamgeist ist ein ganz wichtiges Ziel be der Jugendfeuerwehr in der Verbandsgemeinde Deidesheim. 36 Jungen und Mädchen lernen, wie wichtig es ist, dass einer dem anderen hilft. Mit großen Eifer machen sie bei den Übungen mit.

„Wassertrupp zur Stelle“, rufen an diesem Morgen selbstbewusst fünf Jungs und ein Mädchen der derzeit 13 Kinder starken Jugendfeuerwehr Deidesheim im Alter von zehn bis 16 Jahren. Sie stehen auf dem Gelände des Feuerwehrgerätehauses in der Buochser Straße. Andreas, Janis, Lukas, Marc, Nadine und Petja sind voller Eifer im Einsatz, dem Lagebericht der für die Feuerwehrjugend der Stadt Deidesheim, der Gemeinden Forst und Ruppertsberg verantwortlichen Jugendwartin Simone Weitlauff gerecht zu werden. „Woiknorzebrand“ heißt Weitlauffs kurze und bündige Lagebeschreibung. Weitere Ansagen wie „Wasserentnahme Unterflurhydrant“ oder zur „Lage des Verteilers“, der durch das vorgefahrene Tragkraftspritzenfahrzeug eine verzweigte Wasserverteilung in drei Schläuche mit konstantem Wasserdruck erst möglich macht, folgen kurz und knapp im Sekundentakt. Im Nu sind die Schläuche ausgerollt und miteinander verbunden. Je zwei Kinder stehen hintereinander am C-Rohr und öffnen die Ventile zum „Wasser Marsch“ in Richtung des fiktiv loderndem Rebenhaufens. „Wir müssen den Schlauch zu zweit halten, weil der Wasserdruck so stark ist und wir sonst den Strahl nicht lenken könnten“, erklären die Jungfeuerwehrler. Petja und Andreas, mit 15 die Ältesten der Runde, besprechen sich immer wieder mit den beiden Feuerwehrmännern am pumpenden Einsatzfahrzeug und dem Hydrantanschluss. Sie stehen schon kurz vor ihrem Eintritt in den aktiven Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr. Denn im Ernstfall eingesetzt sind die Kinder und Jugendlichen der Jugendwehren nicht. Wer von ihnen aber ab 16 Jahren in den aktiven Dienst der Freiwilligen Feuerwehr wechseln will, sei dort willkommen, was im Übrigen für jeden Interessenten gelte, betont Weitlauff. Wer wolle, könne aber auch bis zum Alter von 18 Jahren in der Jugendfeuerwehr bleiben. Weitlauff ist einer der Jugendwarte von den drei Wehren der Freiwilligen Feuerwehr der Verbandsgemeinde Deidesheim, außerdem Gruppenführerin bei den Aktiven. Sie steht immer in Kontakt mit ihren Jugendwart-Kollegen aus den zugehörigen Wehren der Gemeinden Meckenheim, Marko Benz, und Niederkirchen, Stefan Schmitt, sowie den jeweiligen Stellvertretern. Sie alle frischten „durch die Jugendarbeit immer wieder ihr eigenes Wissen auf“ und hielten sich zusätzlich durch Lehrgänge „auf dem Laufenden“. Gelernt habe sie besonders von ihrem langjährigen, jahrzehntelang engagierten Feuerwehr-Kollegen Walter Baumann, dessen Rat und Hilfe ihr immer besonders hilfreich gewesen sei, betont Weitlauff. Denn was auch die Kinder einstimmig als besonders wichtig für immer willkommene Neuzugänge halten, zieht sich durch die ganze Feuerwehr. „Wir sind ein Team, in dem sich alle untereinander und man zusammen anderen hilft“, meint Nadine, für die „helfen wollen“ das Hauptmotiv war, „bei der Feuerwehr mitzumachen“. Bei Andreas war es der intensive Einblick in die Wagentechnik, und Janis liebt seit seinem Eintritt besonders die Skifreizeiten. Denn außer den meist wöchentlichen Übungsstunden werde auch Freizeit gemeinsam gestaltet. Zeltlager, Leistungsabzeichen und Wettkämpfe der Jugendfeuerwehren mit Pokalehren für die schnellsten und besten Gruppen- oder Einzelkämpfer im Hindernisparcours mit Aufgaben wie „Sicherung der Unfallstelle“, „besondere Löschsituationen“ oder „Knotentechnik“ rundeten das Programm ab. Ob sie bleiben wollten, hatten sich alle Kinder erst nach einigen Wochen unverbindlichen Reinschnupperns überlegt, bevor es die eigene Uniform gab. Die spielerischen Übungen und der Spaß überzeugten. Außer in den Übungstreffen „lernen wir auch mal Zuhause für die Erste Hilfe“ oder „damit man immer schneller und besser knoten kann“, erklären die Jungs grinsend, denn schließlich möchten sie bei Weitlauffs Tests glänzen. Bei manchem sind bereits Familienangehörige und Freunde ehrenamtlich bei der Feuerwehr tätig, mit denen man mithalten wolle. Benz schult in Meckenheim derzeit 15 Kinder in der Feuerwehrarbeit, Schmitt in Niederkirchen acht. Beide wünschen sich weiterhin „altersmäßig gut gemischte Gruppen“, in der die Kleinen von den Großen lernen können und somit Verstärkung, da wieder einige zu den Aktiven wechseln. „Bei uns sind die Kinder sinnvoll mit Freude beschäftigt, Kosten entstehen den Eltern keine“, freut sich Schmitt.

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