Neustadt Fußballverbot für Schmitt-Schützlinge

Hassloch. Heute, Samstag, 19.30 Uhr, erwartet der Handball-Oberligist TSG Haßloch im TSG-Sportzentrum den Tabellensiebten SG Saulheim. Die TSG könnte dies als Spitzenreiter tun. Hätte sie am vergangenen Wochenende bei der VTZ Saarpfalz gewonnen. Stattdessen hat sie dort eine 28:22-Führung verspielt und gerade noch ein 31:31 gerettet.

Wenn, wäre, hätte. So ist Haßloch als Tabellendritter punktgleich mit dem Spitzenreiter Mundenheim, dem Zweiten Merzig/Hilbringen und dem Vierten Illtal. „Bis zur 45. Minute waren wir überlegen, haben mit sieben Toren geführt“, erzählt TSG-Rückraumspieler Kevin Seelos vom Spiel in Zweibrücken. Dann sei auf einmal alles gegen die TSG gelaufen: Die Konzentration habe nachgelassen, ein Siebenmeter sei verworfen, vorne seien die Tore nicht mehr erzielt worden. „Zweimal ein Stürmerfoul – da ist alles zusammengekommen“, ergänzt TSG-Trainer Ralf Schmitt. „Wir haben zehn Minuten lang gar kein Tor gemacht“, zieht Seelos kritisch Bilanz. „Zweibrücken war tot und kam durch unsere Fehler wieder zurück.“ Eigentlich, so sinniert der 27-Jährige, sollte man sich freuen, dass Haßloch erstmals seit vielen Jahren in Zweibrücken einen Punkt geholt habe. Und eigentlich, so überlegt er weiter, hätte jeder diesen Punkt sofort angenommen, hätte man den Haßlochern vor der Saison gesagt, dass es bei der VTZ ein Unentschieden geben werde. „Aber vom Spielverlauf her ist das Unentschieden sehr ärgerlich“, stellt Seelos fest, der, seit er sieben Jahre alt ist, bei der TSG Handball spielt. Haßloch sei mit sieben Toren in Führung gewesen, „dann werfen wir vorne die Bälle weg, und die Zweibrückener machen drei schnelle Tore“. Ralf Schmitt sieht es ähnlich: „Wir waren am Drücker und haben alles selbst aus der Hand gegeben.“ Und, so fügt er noch bedeutungsvoll hinzu, „wir hätten das auch noch verlieren können“. In der Schlussphase habe sein Team sieben Tore kassiert und selbst keins geworfen. Der Haßlocher Coach versucht aber, das 31:31 positiv zu sehen. „Hätten wir in Zweibrücken mit zehn Toren gewonnen, wäre es jetzt schwieriger, gegen Saulheim zu spielen“, betont er. Von der Einstellung her sei es nun für die TSG leichter. „Das Training am Dienstag war gut – jeder weiß jetzt, es geht mit unseren Verstärkungen und dem guten Spiel gegen Illtal nicht so leicht weiter.“ Und um seinen Männern zur richtigen Einstellung zu verhelfen, hat er ihnen in dieser Woche im Training das heiß geliebte Fußballspielen gestrichen. Dafür durften die Handballer ein bisschen mehr laufen. Denn auch Saulheim wird kein einfaches Spiel für die TSG. Im Rückraum beispielsweise hat Benjamin Venter beim Saulheimer 36:26-Sieg gegen Nieder-Olm in 25 Minuten zehn Tore geworfen. Schmitt weiß um die Gefährlichkeit Venters: „Der ist eine Wurfmaschine – wenn man ihm Platz und Raum lässt, wirft er alles tot.“ Die nächsten Spiele (nach Saulheim folgen noch das Heimspiel gegen Budenheim und das Gastspiel in Vallendar) seien alle keine Selbstläufer, betont Kevin Seelos. „Auch nicht mit unserem Kader.“ Denn seit vor kurzem Sebastian Winkelmann sowie Kevin Bitz nach Haßloch gewechselt sind und Steffen Dietz seine Schulterverletzung auskuriert hat, ist es voll geworden in der TSG-Mannschaft. „Diese Woche haben wir im Training sechs gegen sechs spielen können und ein, zwei Leute haben sogar noch draußen sitzen müssen“, erzählt Seelos. Er wird übrigens noch immer von Rückenschmerzen geplagt. „Ich würde gerne einmal sagen, dass alles in Ordnung ist, aber ein bisschen Schmerz ist immer da.“ Dennoch gibt er sich kämpferisch vor der nächsten Partie: „Wir haben in sieben Spielen 13:1 Punkte geholt – da sollte man auch mal mit Selbstbewusstsein ins Spiel gehen.“ Zudem habe die Mannschaft die Fehler aus dem VTZ-Spiel analysiert. „Wir versuchen jetzt, die abzustellen“, verspricht Kevin Seelos, der wieder auf viele, viele Zuschauer heute Abend hofft. „Es ist immer schön, zu Hause vor voller Halle zu spielen. Auf dem Feld konzentriert man sich zwar aufs Spiel, aber die vielen Zuschauer motivieren zusätzlich.“ (sab)

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