Neustadt „Es läuft fast nichts mehr“

Marode Betonplatten im Altenweg.
Marode Betonplatten im Altenweg.

Nach einem Hambacher Bürger hat sich nun auch der Hambacher Winzer Bruno Müller über den Zustand von Wirtschaftswegen beschwert. „Ich bin Winzer, zahle Wegeunterhalt und trotzdem wird seit zwei Jahren so gut wie nichts gemacht“, stellt er verärgert fest.

Wie Ende Mai berichtet, setzt sich ein Hambacher seit drei Jahren dafür ein, dass Wirtschaftswege für Fußgänger ausgebessert werden. Es geht unter anderem um Bauschutt zwischen der Erfensteinstraße und dem anschließenden Feldweg oder eine verschobene Betonplatte auf dem Wirtschaftsweg zum Brunnen. Schon 2015 habe der damalige Oberbürgermeister Hans Georg Löffler versprochen, „Dampf zu machen“, passiert sei seither aber nichts, kritisierte der Anwohner. Eine Situationsbeschreibung, der Bruno Müller nur zustimmen kann. Als weiteres Beispiel nennt er eine gefährliche Schwelle im Altenweg. Diesen Zustand habe er vor zwei Jahren zum ersten Mal bei der Stadtverwaltung gemeldet, zwischenzeitlich seien vier weitere Meldungen gefolgt, zwei per Mängel-App „Emma“ sowie drei Ortsbesichtigungen. An jenen Wegen, bei denen Anfang vergangenen Jahres festgelegt worden sei, sie herzurichten, sei bis heute nichts geschehen, ganz zu schweigen von denen, die in diesem Jahr hätten folgen sollen. Müllers Eindruck: Seit die Abteilung Landwirtschaft und Umwelt in neuen Händen liege, „läuft fast nichts mehr“. Die Stadtverwaltung teilt diese Einschätzung nicht. Sie beschreibt andere Probleme, beispielsweise jenes, ein Bauunternehmen zu finden. Wie die Pressestelle auf Anfrage mitteilte, sollen in den Gemarkungen Diedesfeld („Altenweg“) und Hambach („Hohlbrunnenweg“) auf den landwirtschaftlichen Betonwegen zwei schadhafte Stellen beseitigt werden. Beide Projekte seien Ende Mai dieses Jahres ausgeschrieben worden, doch habe kein einziges Bauunternehmen ein Angebot abgegeben. Aus diesem Grund sei der städtische Bauhof angefragt worden. Nach dessen Angaben seien die notwendigen Arbeiten aber so umfangreich, dass er sie derzeit nicht ausführen könne. „Wir sind aktuell bemüht, eine Möglichkeit zu finden, um die Schäden noch vor dem Beginn der Weinlese beseitigen zu lassen“, erklärt Stadt-Pressesprecherin Dagmar Staab. Noch einmal selbst in Augenschein genommen hat derweil Alf Bettinger, Fachbereichsleiter Ordnung, Umwelt und Bürgerdienste, die Verlängerung der Erfensteinstraße in die Weinberge. Der Hambacher Bürger hatte in diesem Zusammenhang vor allem reklamiert, dass dort von dem beauftragten Unternehmen grober Schotter und Bauschutt, darunter auch Porzellanscherben, aufgebracht worden war. Zunächst sei dazu anzumerken, dass die Feldwege so hergestellt werden müssen, dass sie von der Landwirtschaft genutzt werden können, stellt Bettinger fest. Ein Ausbau sämtlicher Wege zur erweiterten, optimalen Nutzung für Fußgänger, Senioren mit Rollator oder den Radverkehr sei sowohl aus finanziellen als auch personellen Gründen nicht möglich. Um die bemängelte Stelle im Bereich der Erfensteinstraße in diesem Sinne zu verbessern, müsste das Recyclingmaterial ausgebaggert und kostenpflichtig entsorgt werden. Danach wäre geeignetes Material aufzubringen. Bettinger: „Wir werden die Kosten dieser Maßnahme ermitteln und dann über die weitere Vorgehensweise entscheiden.“

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