Neustadt Duttweiler trauert dem Wein- und Sekttreff nach

Der Ortsbeirat Duttweiler hat in seiner Sitzung am Dienstagabend scharf das neue Konzept für ein „Wine-Festival“ auf dem Hetzelplatz während des Deutschen Weinlesefests kritisiert. Die Tourismus- und Saalbau GmbH (TKS) opfere den erfolgreichen Wein- und Sekttreff der Weindörfer für einen fragwürdigen „Spiegelpalast“.

Wie berichtet, ersetzt ein Großzelt, in dem auch Veranstaltungen stattfinden, die Pavillons, die von Vertretern der Weindörfer beliefert wurden. Stattdessen sollen die Weindörfer künftig eine der zwei Vinotheken in dem Zelt betreiben, jeden Tag ein anderes. „Schon die Namen sind unmöglich. Wine-Festival und Bon Vivant, wie sich das Zelt nennt“, schimpfte Ortsvorsteher Gerhard Syring-Lingenfelder (FWG). Die Gemütlichkeit gehe auf dem Hetzelplatz verloren Die TKS mache drei Schritte zurück, statt einen Schritt vor. „Wir sind alle dagegen, warum steigt Duttweiler nicht aus“, fragte Jörg Walter (CDU). Reiner Bossert (CDU), selbst Winzer, kritisierte, dass an einem zweiten Stand in dem Zelt internationaler Wein ausgeschenkt wird. Das sei ein Affront gegenüber den heimischen Betrieben. Syring-Lingenfelder teilte die Kritik, rief aber dazu auf, die Stadt nicht vor den Kopf zu stoßen. Er werde die Winzer des Ortes ansprechen. „Wir sollten dem Konzept der TKS eine Chance geben, auch wenn die Ursprungsidee, dass sich die Weindörfer präsentieren, damit stark verwässert ist.“ der Ortsvorsteher teilte mit, dass im Dorfwiesenweg neun Pappeln gefällt werden müssten: „Die Bäume sind über 50 Jahre alt, die Experten sagen, die Standfestigkeit ist nicht mehr gegeben. Ich glaube, das müssen wir akzeptieren.“ Akzeptiert hat die Stadt den langgehegten Wunsch des Ortsbeirats, sogenannte Waldrandgräber auf dem Friedhof zuzulassen. Die Friedhofssatzung sei angepasst worden, berichte Syring-Lingenfelder. Die Gräber in einem bestimmten Bereich haben keine feste Einfassung, sie können gepflegt werden, müssen es aber nicht und wachsen dann zu. Grabsteine sind möglich. „Es gibt Angehörige, die aus gesundheitlichen Gründen oder weil sie nicht hier wohnen, die Gräber nicht mehr pflegen“, begründete der Ortsvorsteher den Vorstoß. Ausgiebig diskutierte der Ortsbeirat den Kerwetermin, zuletzt stets der vierte Sonntag im Juni. Alle zwei Jahre machen die Übertragungen der Spiele von Fußball-Welt- oder Europameisterschaft den Ausschankstellen das Geschäft kaputt. „2016 ist wieder EM. Wir sollten prüfen, ob es einen Ausweichtermin für uns gibt,“ sagte Syring-Lingenfelder, der allerdings auf keinem Fall mit einem Nachbar-Fest in Konkurrenz treten will. Das Weinfest von Duttweiler findet in diesem Jahr am 8. August statt. Wie das Ortsjubiläum „1050 Jahre Duttweiler“ 2015 gefeiert wird, ist noch offen. Der Ortsvorsteher schlägt unter anderem eine Veranstaltung „Fass auf der Gass“ vor, bei der die 16 Winzerbetriebe sich bei einer Verkostung präsentieren. (wkr)

x