Neustadt Bahnhofsvorplatz: Tonnenschweres Herzstück des Wasserspiels eingebaut

Per Kran wurde das tonnenschwere Bauwerk an seinen Platz im Untergrund befördert.
Per Kran wurde das tonnenschwere Bauwerk an seinen Platz im Untergrund befördert.

Am Vorplatz des Neustadter Hauptbahnhofs schreiten die Bauarbeiten für die Neugestaltung weiter voran. Am Donnerstagmorgen wurde in aller Frühe einer der größten Brocken erledigt: Ein mehr als 30 Tonnen schweres Bauwerk wurde in den Untergrund eingelassen.

Der erste von vier Bauabschnitten für die Umgestaltung des Platzes vor dem Neustadter Hauptbahnhof befindet sich auf der Zielgeraden. Ende April sollen der Abschnitt Bahnhofstraße sowie der nördliche Vorplatz ab Höhe Saalbau-Eingang Richtung Kreuzung Landauer Straße/Exterstraße fertig sein. Am Donnerstag stand eine mehr als 30 Tonnen schwere Aufgabe an: der Einbau eines sogenannten Doppelkammerbauwerks.

Das Bauwerk ist rund 5,5 Meter lang und je drei Meter hoch und breit. Es besteht aus zwei Kammern: Die eine dient der Unterbringung der Steuer- und Regeltechnik inklusive Pumpen, Filter und Wasseraufbereitung für das geplante Wasserspiel auf dem Bahnhofsvorplatz, erklärt Jens Ringelspacher von der städtischen Abteilung Tiefbau. Die andere bildet das Wasserreservoir, in dem später das Wasser des Fontänenfeldes gesammelt, aufbereitet und wieder dem Brunnen zugeführt wird. Frischwasser kann bei Bedarf ebenfalls eingebracht werden.

Transport unter Zeitdruck

Erst mal musste das Bauwerk aber in die bereits an den Vortagen ausgehobene Grube eingebaut werden. Dafür war ein Kran notwendig, der am Donnerstag ab 5 Uhr morgens vor dem Bahnhof aufgebaut wurde. „Die Herausforderungen beginnen bereits beim Transport“, sagt Ringelspacher. Für das Bauwerk in Übergröße brauchte es eine Sondergenehmigung, die zeitlich genau festlegt, wann der Transport wo zu sein hat. „Der Transporter musste bis 6 Uhr die Autobahn verlassen haben.“

Am Tag vor dem Einbau: Baugrube für das Doppelkammerbauwerk am Bahnhofsvorplatz.
Am Tag vor dem Einbau: Baugrube für das Doppelkammerbauwerk am Bahnhofsvorplatz.

Das hat alles gut funktioniert, wie Ringelspacher am Donnerstagmittag bestätigt. Dann ging es um den Einbau der zwei vorgefertigten, tonnenschweren Betonteile. „Das Bauwerk musste punktgenau in die bereits hergestellte Baugrube eingehoben werden, sodass die Rohranschlüsse exakt in der vorgegebenen Höhe und Lage eingebaut werden können“, erklärt Ringelspacher. Zunächst wurde die Bodenplatte mit den Seiten- und Innenwänden eingehoben und dann der obere Abschluss als „Deckel“ aufgesetzt. Dieser musste schließlich formschlüssig mit dem Bauwerk verbunden werden. Kurz vor 8 Uhr war es geschafft, und der Betonkoloss stand auf seinem vorgesehenen Platz. „Wir haben eine Abweichung von unter zwei Millimetern, damit sind wir sehr zufrieden.“

Einstieg vom Platz aus

Als Letztes wurden per Kernbohrungen noch die Löcher vorbereitet, in die später die Leitungen zur Technik im Inneren des Bauwerks führen werden. Weil diese besonders geschützt sein muss, gelten laut Ringelspacher „gesonderte Anforderungen an die Dichtheit des Bauwerkes“. Die Technik selbst wird erst später eingebaut, und zwar über zwei Einstiegsluken. Über sie können künftig auch die regelmäßigen Wartungsarbeiten an der Anlage erledigt werden.

Das Wasserspiel soll, wenn die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes und der Bau des angrenzenden Hotels sowie des Parkhauses bis Ende 2025 abgeschlossen sind, das Mikroklima auf dem Platz verbessern, aber auch die Aufenthaltsqualität. Das Wasserspiel kostet rund 280.000 Euro, es winken aber Förderungen. Insgesamt fließen rund 6,5 Millionen Euro – 4,6 Millionen aus Fördertöpfen – in die Umgestaltung des Areals vor dem Neustadter Hauptbahnhof.

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