Neustadt Auf dem Holzweg

Idyllisch: kleiner Stausee am kleinen Legelbach im gleichnamigen Tal.
Idyllisch: kleiner Stausee am kleinen Legelbach im gleichnamigen Tal.

Im Legelbachtal bei Elmstein werden derzeit für den geplanten Trifterlebnisweg Bäume gefällt, Büsche und Gestrüpp entfernt. Im vergangenen Jahr wurden Teile des Geländes mit schwarzer Plastikfolie abgedeckt, so soll der japanische Staudenknöterich ausgerottet werden. Parallel zu den Arbeiten im Wald werden Informationstafeln und eine Audiotour vorbereitet.

Im Legelbachtal zwischen Elmstein, Weidenthal und Esthal sind mehrere Klausen, Wooge und Bollerplätze, die früher für die Holztrift – den Transport von Holz über Gewässer – benötigt wurden. In den Woogen wurde das Wasser angestaut, in den Klausen und auf den Bollerplätzen wurde das Holz gelagert. Der geplante Trifterlebnisweg soll dazu beitragen, dass die alten Anlagen, die überwiegend aus Sandstein sind, erhalten werden und an die früher für das Elmsteiner Tal typische Holztrift erinnern. Das rheinland-pfälzische Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten hatte 2015 das Projekt „Wooge und Triftbäche im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen“ gestartet. Von zwei ausgewählten Modellvorhaben ist eines der Trifterlebnisweg im Legelbachtal. Die Gesamtkosten von rund 500.000 Euro übernimmt zu 95 Prozent das Land. Die Planung wurde von dem auf Gewässerkonzepte spezialisierten Büro Prolimno aus Elmstein und dem Schifferstadter Ingenieurbüro Wamsganz erstellt. Im Herbst vergangenen Jahres begann die Umsetzung. Als ersten Schritt hat die Neustadter Firma Heidehof-Energie in Teilen des Legelbachtals dicke schwarze Folie ausgelegt. Die Folie soll dafür sorgen, dass die darunter liegenden Neophyten, das sind nicht heimische Pflanzen, kein Licht und keine Luft mehr bekommen und so eingehen. Vor allem der japanische Staudenknöterich hat sich massiv im Legelbachtal ausgebreitet. Wie der Biologe Holger Schindler, Inhaber des Büros Prolimno, erläutert, beschädigen die Wurzeln der Pflanzen die Steine der Triftanlagen. Laut Lambrechts Verbandsbürgermeister Manfred Kirr muss die Folie vier Jahre liegen. Das Neustadter Unternehmen prüfe regelmäßig, ob die Folie in Ordnung sei und behebe eventuelle Schäden. Im Dezember haben die Mitglieder des Verbandsgemeinderats Lambrecht die Firma Gutensohn aus Dahn damit beauftragt, Bäume zu fällen, Büsche und anderes Gestrüpp zu entfernen und Wege herzurichten. Anfang des Jahres haben die Arbeiten begonnen, die rund 70.000 Euro kosten. Sie seien erforderlich, um einen Teil der alten Anlagen freizulegen und vorhandene Wege wieder begehbar zu machen, erläutert Kirr. So seien etwa drei Bollerplätze stark zugewachsen. Hier würden Bäume gefällt und totes Holz entfernt. Außerdem sollen neue Wege angelegt werden. Die vorhandenen und die neuen Wege werden einen Rundwanderweg bilden, der an den Triftanlagen vorbeiführt. Diese Arbeiten seien wahrscheinlich Ende Februar abgeschlossen. Wenn das Wetter mitspiele, werde die Firma im März Fundamente für Hinweis- und Informationstafeln sowie Bänke legen. Nach Angaben Kirrs ist geplant, an den Bollerplätzen, Woogen und Klausen nur Hinweisschilder aufzustellen. Am Parkplatz Alte Schmelz, in der Nähe des Forsthauses Schwarzsohl und am Elmsteiner Bahnhof sollen Übersichtstafeln mit Informationen installiert werden. Das Büro Prolimno wurde von den Mitgliedern des Verbandsgemeinderats damit beauftragt, diese Tafeln zu entwerfen, zu liefern und aufzustellen. Außerdem soll das Büro eine Audiotour entwickeln. Für die Tafeln und die Audiotour sind Kosten von rund 30.000 Euro veranschlagt. Wie Kirr erläutert, ist vorgesehen, dass Besitzer von Smartphones sich am vorhandenen Hotspot am Elmsteiner Bahnhof eine App herunterladen können. Mit deren Hilfe und wahrscheinlich mit sogenannten QR-Codes können die Benutzer des Rundweges nähere Informationen zur Holztrift und zu den Triftanlagen bekommen. In diesem oder im kommenden Jahr sollen zudem Bänke aufgestellt und im kommenden Jahr soll eine 60 Meter lange Uferwand des Legelbachs instandgesetzt werden. Für die Arbeiten an der Uferwand sind Kosten von 105.000 Euro veranschlagt. Danach sei der Trifterlebnisweg Legelbachtal weitgehend fertig, stellt Kirr fest. Nur die Folien, mit denen dem japanischen Staudenknöterich zu Leibe gerückt werde, müssten dann noch etwa zwei Jahre liegen bleiben.

Wuchert: Staudenknöterich.
Wuchert: Staudenknöterich.
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