Neustadt Auch Duttweiler setzt auf Inexio

Nach Speyerdorf bevorzugt auch der Nachbarortsteil Duttweiler eine Breitband-Internetversorgung durch das saarländische Unternehmen Inexio. Dafür hat sich der Ortsbeirat am Dienstagabend ausgesprochen.

Einstimmig beschloss der Rat, dass Duttweiler gegenüber dem Land eine Interessenbekundung für die Breitbandverkabelung abgibt. Das ist eine Art öffentliche Ausschreibung im Internet, die erforderlich ist. Stefan Ulrich, Geschäftsführer der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft, versprach – die Zustimmung des Stadtrates vorausgesetzt –, dies in die Hand zu nehmen. Zuvor hatte Wolfgang Meinolf, Vertreter der Breitbandversorgung (BBV) Pfalz GmbH aus Römerberg ein Alternativkonzept vorgestellt. Die BBV Pfalz ist aus der Insolvenzmasse der Telefunken Communication hervorgegangen und hat Römerberg mit schnellem Internet versorgt. Das Unternehmen legt neue Glasfaserkabel direkt in die Häuser und unterscheidet sich damit vom Inexio-Konzept, bei dem die Glasfaserkabel nur an einige Verteilerpunkte gelegt werden. Von dort schließt sich Inexio an die bisherigen Kupferkabel der Telekom an, die in die Häuser führen. Der Vorteil bei der BBV Pfalz: Die Downloadgeschwindigkeit über die Glasfaserkabel ist deutlich höher und auch für künftige höhere Anforderungen an die Übertragungsqualität gewappnet. Je länger eine Kupferstrecke von Knotenpunkt zum Haus entfernt ist, desto schlechter wird die Qualität. Allerdings sind bei der BBV Pfalz mehr Erdarbeiten erforderlich. Außerdem schließt das Unternehmen einen Ort nur an, wenn 25 Prozent der Anwohner einen Vorvertrag unterschreiben. Das wären für Duttweiler 150 Haushalte. Inexio ist bereit, bereits ab 50 Vorverträgen zu investieren. Die BBV Pfalz bietet Internet, Telefon und Fernsehen. Mehrere Ratsmitglieder waren aber skeptisch, ob sich bei 450 Haushalten in Duttweiler 150 Kunden bereit erklären würden, den Anbieter zu wechseln. „Zumal viele Bürger sicherlich die aufwändigen Arbeiten bis in ihr Haus scheuen“, erklärte Jörg Walter (CDU). Wirtschaftsförderer Stefan Ulrich betonte die größere Erfahrung von Inexio, die zum Beispiel im Kreis Kusel 60 Gemeinden angeschlossen hätten. Ortsvorsteher Gerhard Syring-Lingenfelder (FWG) sieht den Vorteil, dass Inexio bereits das benachbarte Altdorf erschließt und anschließend die Leitung nach Duttweiler über das Feld graben könnte. Die Download-Geschwindigkeit von 100 Mbit in der Sekunde sei eine deutliche Verbesserung zum Ist-Zustand für viele Haushalte. Mehrere Ratmitglieder kritisierten den Zustand der beiden unüberdachten, nur geschotterten und schlecht beleuchteten Bushaltestelle an der L 540 in Höhe der Dudostraße, die nach Duttweiler führt. Der Ortsvorsteher will deshalb nun im Rathaus vorsprechen, was es für Verbesserungsmögllichkeiten gibt. (wkr)

x