Neustadt Am Rande der Bande:

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Das war eine charmante Idee. Beim Heimspiel des Wasserball-Bundesligisten SC Neustadt am Samstag im Stadionbad betraten die „ganzen Kerle“ des Erstligisten den Beckenrand zur Spielervorstellung Hand in Hand mit den jüngsten Nachwuchsspielern, den Aquaballern. Etwas zaghaft standen sie mit ihren kräftigen, teils dreimal so großen Idolen am Becken. Die Bändel der Wasserballkappen baumelten den Kleinen bis an den Bauchnabel herunter. Den SCN-Spielern machte es sichtbar Spaß, mit den Jungs einzulaufen. Ob sich daraus eine Tradition entwickelt, ist noch nicht ganz klar, wie der Trainer der Minis, Thorsten Preuß, erklärte. Es war seine Idee, die Jungs, die ohnehin im hinteren Bereich des Beckens am Samstag eine spielerische Trainingseinheit absolvierten, einmal mit den „Großen“ auflaufen zu lassen. Preuß sagte, der Spielbeobachter des Deutschen Schwimmverbandes (DSV), Armin Süßenbach, sei nach dem Spiel auf ihn zugekommen und habe betont, diese Aktion noch nie gesehen zu haben. Er werde diese Idee innerhalb des DSV weiterreichen. Doch kann Preuß seine Spieler nicht zu jedem Heimspiel auflaufen lassen. „Am nächsten Samstag zum Pokalspiel geht es nicht, wir trainieren dann nicht, denn die Spieler haben am Sonntag einen Schwimmwettkampf“, so Preuß. Gibt es keine Paralleltermine, werden seine Jungs aber beim Heimspiel am 3. Dezember gegen Plauen wieder dabei sein und den großen Spielern das Händchen halten. Wenn in der Pfalz die Weinfestzeit endet, beginnt für Journalisten, die über Amateurfußballspiele berichten, die Zeit mit den unangenehmsten Arbeitsbedingungen. Der Grund: das zunehmend widrige Wetter, das meist Ende Oktober Einzug hält. Kaum ein Fußballplatz in der Region bietet die Möglichkeit, Spiele von einem überdachten Bereich aus verfolgen zu können. Zwei Ausnahmen sind Landesligist SV Geinsheim und Bezirksligist 1. FC 08 Haßloch. Besonders unangenehm kann es werden, wenn im Spätherbst oder Winter Partien abends ausgetragen werden – wie das heute um 18 Uhr angesetzte Bezirksligaspiel zwischen der TSG Deidesheim und dem VfL Neustadt. Und dies nicht nur aufgrund der dann besonders niedrigeren Temperaturen. Ein Problem sind vor allem die Flutlichtanlagen. Diese mögen für das Training ausreichend sein, sorgen aber nur selten für genug Helligkeit, um einen weit entfernt laufenden Spieler zu identifizieren. Steht dann am folgenden Tag ein falscher Name in der Zeitung, ist die Aufregung groß. Negativer Höhepunkt dieser Saison ist bisher das an Allerheiligen um 16 Uhr angepfiffene Haßlocher Derby. Bereits gegen Ende der ersten Spielhälfte musste das Licht eingeschaltet werden. Als dann nach der Pause auch noch starker Nebel einsetzte, war es kaum möglich, Details zu erkennen. Seit dem Wiederaufstieg des 1. FFC Niederkirchen in die Zweite Frauenfußball-Bundesliga sind die Verhältnisse bei Auswärtsspielen dagegen paradiesisch. Bereits die Stadien in Wetzlar und Crailsheim stellten mit ihren überdachten Sitzplatztribünen alles in den Schatten, was man in der Vorderpfalz an Sportanlagen vorfindet. Höhepunkt war die vor einer Woche im Hoffenheimer Dietmar-Hopp-Stadion ausgetragene Begegnung. Die 1999 erbaute Arena, in der die erste Männermannschaft bis zu ihrem Aufstieg in die Bundesliga im Mai 2008 gespielt hat, verfügt nicht nur über eine Pressetribüne, auf der jeder Arbeitsplatz zwei Steckdosen und einen USB-Anschluss hat, sondern auch über Internetzugang und eine Flutlichtanlage, die selbst dann für hervorragende Sichtverhältnisse sorgt, wenn wie beim Spiel der TSG gegen Niederkirchen nur die Hälfte der Lampen eingeschaltet ist. Dass das Spiel im Dietmar-Hopp-Stadion ausgetragenen wurde, war übrigens nicht nur für den FFC eine Premiere. „Auch unsere Zweite Mannschaft hat hier noch nie gespielt“, informierte TSG-Pressesprecherin Pia Kielmann. |kle

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