Neustadt Abfallproblem am Bermuda-Dreieck?

An einem der Bäume am Bermuda-Dreieck wird mittels Schild ausdrücklich darum gebeten, seinen Abfall mitzunehmen.
An einem der Bäume am Bermuda-Dreieck wird mittels Schild ausdrücklich darum gebeten, seinen Abfall mitzunehmen.

Dass manche Zeitgenossen rücksichtslos sind, ist nichts Neues. Offen ist indes, ob sich die Lage an einem idyllisch gelegenen Ort nahe Haardt verschärft hat.

Bermuda-Dreieck ist der inoffizielle Name für einen idyllischen Platz in der Haardter Gemarkung. Auf dem Gelände, auf dem unter Bäumen zwei Sitzgruppen stehen, wird gerne mal gefeiert – und der dabei angefallene Müll hinterlassen. Das ist allgemein bekannt. Ob aber die Hinterlassenschaften seit einiger Zeit mehr geworden sind, dazu gibt es unterschiedliche Angaben.

Der stellvertretende Haardter Ortsvorsteher Philipp Eber-Huber hatte das Thema unlängst in einer Sitzung des Ortsbeirats angesprochen. Spaziergänger hätten ihm berichtet, dass immer häufiger Müll auf dem Gelände liege. Zwei Mitglieder des Ortsbeirats bestätigten dies, einer berichtete, dass in den sozialen Medien für Partys im Haardter Bermuda-Dreieck geworben werde.

Fördergemeinschaft aktiv

Die Fläche, an der sich Wirtschaftswege kreuzen und auf der zwei Linden und ein Nussbaum stehen, sei nach Abschluss einer Flurbereinigung frei gewesen, erzählt Joachim Becker, Vorsitzender der Fördergemeinschaft Haardt, auf Anfrage. Die Fördergemeinschaft habe vor einigen Jahren zwei Tische und vier Bänke sowie einen Sandstein-Findling unter die Bäume gestellt.

An den Seiten der Bänke und Tische ist Metall angebracht, auf dem das Wort Haardt steht. Der Findling enthält Informationen über die Erziehung von Reben. An einem der Bäume hängt ein Schild, auf dem zu lesen ist: „Sie sind herzlich willkommen. Vandalismus – Warum? Kommen Sie morgen, um es wieder instand zu setzen? Bitte keinen Abfall zurücklassen! Oder kommt Ihre Mutter, um alles wegzuräumen?“

Google Maps schuld?

Auf dem Gelände seien schon immer gelegentlich Flaschen und Verpackungsmüll liegengelassen worden, so Becker. Er ist überzeugt: „Das hat aber deutlich zugenommen.“ Grund könne sein, dass Google Maps inzwischen sehr verbreitet und das Bermuda-Dreieck deshalb leichter zu finden ist.

„Es hat deutlich zugenommen, und es wird immer schlimmer“, berichtet eine Haardterin, die bei ihren Spaziergängen häufig am Bermuda-Dreieck vorbeikommt. Sie und andere Spaziergänger würden öfter leere Flaschen, Verpackungen von Schnellimbissen und benutzte Kondome einsammeln. Das bestätigt eine andere Spaziergängerin. Seit kurzem sei es aber wieder weniger geworden.

Gemeindearbeiter rückt an

Ortsvorsteherin Silvia Kerbeck wird immer mal wieder auf Müll am Bermuda-Dreieck angesprochen: „Der Gemeindearbeiter fährt dann hin und räumt den Dreck weg.“ Ob das häufiger als früher vorkommt, könne sie nicht sagen.

Bei der Stadtverwaltung sei bekannt, dass auf dem Platz in der Haardter Gemarkung manchmal gefeiert und auch Müll zurückgelassen werde, sagt Pressesprecher Tobias Grauheding: „Die Stelle ist aber kein Schwerpunkt.“ Es gebe einige Plätze in der Neustadter Gemarkung, wo manchmal privat gefeiert werde. Es seien aber nicht nur Hinterlassenschaften von jugendlichen Partyteilnehmern, die als Müll in der Gemarkung lägen, so Grauheding.

Ob über soziale Medien privat zu Treffen am Haardter Bermuda-Dreieck eingeladen wird, sei nicht bekannt. Würde öffentlich dazu aufgerufen, was ebenso wenig bekannt sei, würde die Stadt einschreiten, erklärt Grauheding. Werde der Stadt gemeldet, dass Müll am Bermuda-Dreieck liege, werde dieser von Mitarbeitern des Bauhofs oder vom Gemeindearbeiter beseitigt. Lobenswert sei, wenn Bürger von sich aus Müll wegräumten, den sie entdecken.

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