Neustadt Zur Sache: Verbindung zu Silifke

Seit 1999 ist Haßloch mit dem türkischen Silifke verbandelt, initiiert durch den verstorbenen Haßlocher Bürger Faruk Özdüzenciler. Der Landkreis und die Stadt Silifke befinden sich in der Provinz Mersin in der Südtürkei, an den Ufern des Flusses Göksu am Fuß des Taurusgebirges. Seit einer Gebietsreform 2014 ist die Stadt identisch mit dem Landkreis, was Fläche und Einwohnerzahl betrifft. Das angespannte Verhältnis zwischen Deutschland und der Türkei umfasst auch in Städtepartnerschaften längst nicht mehr nur Diskussionen über den türkischen Wunsch nach einem EU-Beitritt: In der Türkei soll es am 24. Juni nach Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan vorgezogene Parlaments- und Präsidentschaftswahlen geben, die regulär erst anderthalb Jahre später stattgefunden hätten. Damit soll das von ihm gewollte Präsidialsystem besiegelt werden, das 2017 mit knapper Mehrheit per Verfassungsreferendum beschlossen worden war. Dem vorangegangen war der vereitelte Putschversuch im Juli 2016. „Die Kommunalwahlen in Silifke finden ebenfalls bald, nämlich schon im März 2019 statt“, ergänzt Bürgermeister Lothar Lorch (CDU) zu den Planungen der Haßlocher für das kommende Jahr. Insofern mache es „wenig Sinn, die Begegnung zum 20-jährigen Bestehen vorher zu planen“, weswegen vorgezogene Gespräche der Delegationen stattgefunden hätten, um die Partnerschaft weiter zu pflegen. Der amtierende Bürgermeister Silifkes, Mustafa Turgut, ist gestellt von der oppositionellen sozialdemokratischen Partei CHP. Erdogans Regierungspartei AKP, deutliche Siegerin bei den Kommunalwahlen 2014, nimmt bislang im eher westlich-europäisch orientierten Silifke keine Rolle ein. Turgut hatte zuvor 2014 Ali Öngel (Nationale Bewegungspartei MHP) abgelöst. Weil im Frühjahr 2019 zudem auch in Rheinland-Pfalz Kommunalwahlen anstehen und damit auch die des Gemeinderats, erwartet der Bürgermeister, „dass man terminlich sicher erst im zweiten Halbjahr sehen wird, wie wir verfahren“. Laut Partnerschaftsdezernent Tobias Meyer (CDU) soll der Austausch auf gemeindlicher und privater Basis weiter gepflegt werden sowie mit Projekten und durch Vereine.

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